Nach dem ganzen Wirrwarr, der Peter Parkers Leben in der „Klonsaga“ bislang durcheinanderwirbelte, ist es an der Zeit, Konsequenzen zu ziehen. Der jüngst erschienene fünfte Sammelband schickt Scarlet Spider in die virtuelle Realität und kommt mit ein paar feinen Storystrecken daher. Wie immer die Ansage, dass es schon sinnvoll ist, die Klonsaga von Beginn an zu verfolgen. Sonst geht der Spaß ein bisschen flöten.
Es hat alles keinen Sinn: Peter Parker wird Vater und auch wenn sich herausgestellt hat, dass er der Klon ist und nicht Ben Reilly, das Leben als Spider-Man verträgt sich nicht mit der wachsenden Familienverantwortung. Schweren Herzens übergibt Peter Ben sein Kostüm. Der traut sich allerdings noch nicht, das legendäre Outfit überzustreifen und ist weiter als Scarlet Spider unterwegs.
Und Ben hat andere Probleme am Hals als das „richtige“ Kostüm. Während es ihm nur schwer gelingt in New York einen Job zu finden, ohne Peters Kreise zu stören, ist sein Freund, der Wissenschaftler Seward Trainer im Cyberspace unterwegs und trifft dort auf eine neue Bedrohung. Es stellt sich heraus, dass seine Tochter in die Fußstapfen von Doc Ock getreten ist und mit ihrem Daddy noch ein Hühnchen zu rupfen hat. Klar, dass Scarlet Spider da nicht tatenlos zusehen kann. Vor allem, wenn Seward Trainer ganz in der virtuellen Realität verschwindet und sein Gehirn in der realen Welt nur noch vor sich hin vegetiert.
Im fünften Sammelband der Klonsaga ist Ben Reilly alias Scarlet Spider ganz auf sich gestellt. Das hat seinen Reiz, aber auch seine Längen, denn trotz der Reaktivierung von Spideys flotten Sprüchen der alten Comicschule, ist sich Scarlet Spider seines Auftretens als Superheld alles andere als sicher. Der Cyberspace, der in den Storybögen einen maßgeblichen Anteil hat, erinnert an eine buntere Version von Disneys „Tron“, ist als Kulisse aus heutiger Sicht allerdings ein bisschen schlicht ausgefallen. Auch Sewards Tochter Carolyn weiß als Octopus-Nachfolgerin nur bedingt zu bedrohen und so leidet die Spannung ein wenig. Da hilft es auch wenig, dass sich Zeichnerlegende Gil Kane in zwei Ausgaben am Start ist.
Alles in allem bleibt der fünfte Band der Klonsaga ein bisschen hinter den bisherigen zurück. Scarlet Spider schwingt noch ein wenig verloren durch den Spidey freien Raum.
Comic-Wertung: (6 / 10)
Spider-Man: Die Klonsaga Band 5
OT: Amazing SM 406, SM 61-62, Spectacular SM 229, Web of Scarlet Spider 1-2, Amazing Scarlet Spider 1-2, Spectacular Scarlet Spider 1-2 , Marvel comics 1995
Autoren: J. M. DeMatteis, Tom DeFalco u. a.
Zeichner: Sal Buscema, Mark Bagley, Gil Kane, u.a.
Übersetzung: Michael Strittmatter
Verlag: Panini Comics, Softcover, 284 Seiten
VÖ: 14.10.2014
Spider-Man: Die Klon-Saga 5 bei Panini
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