Moon Knight (2016) 3: Tod und Geburt

Mit dem dritten Sammelband der Marvel Comic-Serie „Moon Knight“ schließt Panini Comics auch hierzulande den Storybogen von Autor Jeff Lemire und Zeichner Greg Smallwood ab. Der Mondritter ist eine klassische Superhelden-Figur aus der zweiten Reihe, die von ambitionierten Künstlern immer wieder einmal aufgegriffen wird und so finden sich in seiner Veröffentlichungsgeschichte seit 1975 einige Story-Highlights. Vielleicht zählt zukünftig auch Jeff Lemires Ausflug in die Psychiatrie dazu. Zumindest bringt der Autor die Story zu einem furiosen Ende.

Wahrscheinlich ging es nicht nur mir so, dass sich das Gefühl einstellte, Autor Jeff Lemire („The Nobody“) habe es mit seiner Geschichte eines durchgeknallten „Moon Knight“, der in fünf verschiedenen Persönlichkeiten auftritt, etwas zu weit getrieben. Man weiß auch nicht genau, wie zeitnah die Verkaufszahlen von Comic-Heften bei Marvel in den USA erfasst werden und daraus dann Konsequenzen gezogen werden. Wie auch immer, meine Prognose, dass das Kreativ-Duo Jeff Lemire und Greg Smallwood die „Mon Knight“-Serie zu einem neuen Storybogen führen hat sich nicht bestätigt. Statt dessen wird das „Neue Ägypten“ noch bis zur US-Ausgabe 14 zu Ende erzählt und die aktuelle „All New, All different“ Moon Knight Serie ist Comic-Geschichte.

Bei Panini startet das Comic-Jahr mit einigen Abschieden, so gehen in den nächsten Wochen viele Superhelden-Serien und Storybögen, die ich auf diesen Seiten vorgestellt habe, zu Ende, unter anderem Wonder Woman, Doctor Strange, Spider-Woman und eben Moon Knight.

In den fünf US-Ausgaben des dritten „Moon Knight“ (2016) Bandes geht die Story wieder in eine handfestere Richtung und die diversen Persönlichkeiten des Mond Ritters spüren die Notwendigkeit zusammen zu arbeiten und ihr Problem zu lösen. Ganz konkret geht es zunächst der Gottheit Konshu an den Kragen und dann alten Weggefährten, die sich für megaschlau gehalten haben.

Über die gesamte Länge der Serie entsteht ein komplexes Bild von Jeff Lemires „Moon Knight“ und es gelingt dem Autor nicht nur ein stimmiges Ende zu finden, sondern auch alle losen Enden wieder zu verknoten und zu einem effektvollen Ganzen zusammenzufügen. Die Illustrationen stammen wieder aus der Feder von Greg Smallwood, der über die letzten Jahre ziemlich eng mit der „Moon Knight“-Serie verbunden war, so dass er beinahe stilprägend für den neueren „Mondritter ist.

Aber die bodenständigen Zeichnungen und das abwechslungsreiche Panneling, die immer noch stilistisch näher an Graphic Novels sind als an Superhelden-Serien leben auch ganz immens von der kongenialen Farbgebung für die Jordie Bellaire („Captain Marvel“ )zuständig ist. Ohne die wunderbaren Hintergründe und effektvollen Schattierungen wären Moon Knights Abenteuer nur halb so schön anzuschauen.

Mit dem dritten Sammelband findet die Psychiatire-Story um Marvels abgründigen Helden „Moon Knight“ ein würdiges und spannendes Ende, nachdem die Geschichte in der Mitte etwas zerfahren wirkte. Jeff Lemire erweist sich einmal mehr als gewiefter Erzähler und das Artwork von Smallwood und Bellaire ist mal wieder herausragend.

Comic-Wertung:8 out of 10 stars (8 / 10)

Moon Knight 3 – Willkommen im neuen Ägypten
OT: Moon Knight (2016) 10 – 14, Marvel Comics, 2017
Genre: Superhelden,
Autor: Jeff Lemire
Zeichner: Greg Smallwood
Farben: Jordie Bellaire
Übersetzung: Bernd Kronsbein
Verlag: Panini Comics, Softcover, 116 Seiten
VÖ: 02.01.2018

Moon Knight bei Panini Comics