Iron Fist -Endspiel: Kung Fu Fighting

ironfist1softcover_vorschauNetflix macht’s möglich: Nach dem Erfolg der Serie über den Marvel-Superhelden Luke Cage, kommt 2017 auch sein Partner bei „Heroes for Hire“ als Serienheld ins Fernsehen: Iron Fist. Im Zuge dessen dürfen sich Comic fans hierzulande auf ein Highlight freuen, denn Panini Comics hat die Neudefinition des Kung Fu Helden Iron Fist erstmals auf Deutsch verlegt, die die Star Autoren Ed Brubaker und Matt Friction 2006 zusammen mit Zeichner David Aja wieder ins Rennen brachten. In „Iron Fist: Endspiel“ sucht Danny Rand als Iron Fist nicht nur seinen Frieden, sondern auch seine legendäre Kraft.

iron-fist-2Danny Rand hat ein Firmenimperium geerbt, doch es scheint den jungen Mann kaum zu interessieren, dass ein chinesisches Konsortium eine feindliche Übernahme versucht. Stattdessen ist Rand des Nachts in der Stadt unterwegs, um als Iron Fist das Böse zu bekämpfen. Doch zunächst bekommt der Martial Arts Recke von Ninjas und einer seltsamen Maschine die Hucke voll und muss sich von Kumpel Luke Cage zusammenflicken lassen. Außerdem spürt Danny dass irgendjemand anderes seine überirdischen Kräfte anzapft. Und den gilt es zu finden.

Die Kraft des Iron Fist rührt von einer Ausbildung bei Kampfmönchen in der sagenumwobenen Stadt Kun’lun im Himalaya. Durch einen Kampf mit einem Drachen erlangt der Adept die Kraft der Iron Fist und wird zum Beschützer der Stadt. Doch Danny Rand ist in seine Heimat zurückgekehrt und bei weitem nicht der erste in einer langen Reihe von Iron Fists.

iron-fist-gil-kaneManchmal merkt man, wie alt man geworden ist. Ich erinnere mich noch gut, wie ich als Steppke am Strand gesessen habe und jeden Schatten von Gil Kanes muskelbepackten Iron Fist akribisch abgezeichnet habe, weil ich definitiv Comic-Zeichner werden wollte. Mit Kanes Artwork hat „Iron Fist“ 2006 nur noch wenig zu tun. Das Kostüm ist geblieben, ebenso das Drachentattoo auf der Brust, ansonsten setzt David Aja („Hawkeye Megaband“) eher auf einen Superhelden Marke Normalo, der zwar durchtrainiert ist, aber nicht mit diesen 70er Sixpacks durch die Gegend rennt. Dafür ist die Stimmung extrem düster ausgefallen und sorgt für tolle Atmosphäre.

immortalironfistEd Brubaker  („Gotham Central“, „Der Tod von Captin America“) ist bekannt für seine Thriller-artigen Settings und auch in „Iron Fist“ holt er die Superhelden-Kloppereien auf ein Niveau, in dem die Action vor allen handlungsdienlich ist. Matt Fraction („Sex Criminals“) hat ebenfalls mehr Freude daran, die superheldentypischen Konflikte in eine realistischere Handlung zu integrieren. Zudem haben sich die Autoren nicht nur zu einer Neudefintion des comic-Charakters aufgemacht, sondern stellen dessen Kräfte und Fähigkeiten auch in einen Tradition, daher auch der Name der US-Reihe „The Immortal Iron Fist“, die es immerhin auf 27 US-Ausgaben brachte.

Die deutsche Ausgabe „Endspiel“ (By the way:  dies ist gefühlt der 68 deutsche Marveltitel namens „Endspiel“,, den ich in den Händen halte) umfasst dabei den Serienauftakt von „The Immortal Iron Fist“ der mit dem Storybogen „The Last Iron Fist“ über sechs ausgaben läuft und in sich abgeschlossen ist. Und weil der Titel gerade zu „Civil War“-Zeiten in die Regale kam, gibt es als Auftakt des Ganzen noch eine kleine Vorgeschichte, in der sich Danny Rand für eine Seite des Superhelden–Konflikts entscheiden muss.

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Zeichner Gil Kane entwickelte den Helden mit der Martial Arts Power zusammen mit Roy Thomas als Megastar Bruce Lee in den USA für eine wahre Kung Fu Mania sorgte. 1974 debütierte der Held mit dem Drachentattoo dann.  Zu der Zeit lief bei den Amis auch eine TV-Serie, in der ein  junger Chinese sich im Wilden Westen durchschlagen musste. Kwai Chang Caine konnte sich dabei nicht nur auf östliche Weisheit besinnen, sondern auch seine Ausbildung als Shaolin-Priester zur Verteidigung seines leiblichen Wohls einsetzen. Damals gab es für die Kultserie zwei Golden Globes und Schauspieler David Carradine, der  später von Quentin Tarantino für „Kill Bill“ wieder aus der Versenkung geholt wurde, prägte eine ganze Generation westlicher Zuschauer, allerdings nicht ganz so sehr wie Bruce Lee, „der Mann mit der Todeskralle“.

Mit ihrer gelungenen Serie „the Immortal Iron Fist“ holten Ed Brubaker, Matt Fraction und David Aja 2006 einen typischen Marvel-Helden des „Bronzezeitalters der Comics“ in die Realität des Milleniums zurück und  „Iron Fist: Endspiel“ hat nichts von seinem Charme verloren.

Comic-Wertung:8.5 out of 10 stars (8,5 / 10)

ironfist1softcover_softcover_291Iron Fist: Endspiel
OT: Immortal Iron Fist 1-6, Civil War: Choosing Sides 1 (III), Marvel Comics, 2006-7
Autoren: Ed Brubaker, Matt Fraction
Zeichner: David Aja, Sal Buscema, et al.,
Übersetzung: Robert Syska
Verlag: Panini Comics, Softcover, 164 Seiten
VÖ: 02.11.2016