Der Niemand ist zurück. Der Ex-Killer Hutch Mansill braucht eine Pause von der handfesten Schuldenrückzahlung. Ein Familienurlaub wäre schön. Aber wie schon Crowded Hous wussten: „Wherever you go, always take the weather with you.“ Der Mensch kommt aus seiner Haut nicht raus. Zu sehen im Kino ab dem 21. August 2025.
Hutch Mansill (Bob Odenkirk) spielt der Familie den überarbeiteten Angestellten vor und kriegt einige seiner familiären Verpflichtungen einfach nicht gut auf die Reihe. Das liegt daran, dass Hutch als Mann fürs Grobe bei einem einflussreichen Gauner seine Schulden abarbeitet. Da kann’s auch schon mal später werden. Nach einer aus dem Ruder gelaufenen Informationsbeschaffung braucht Hutch dringend eine Auszeit. Sein Boss rät ab, lässt den Schuldner aber gewähren.
Zuhause überrascht Hutch seine Gattin Becca (Conny Niesen) und die Kids dann mit Familienurlaub in einem altgedienten Freizeitpark. Hier hat Hutch als Kind die einzigen Ferien überhaupt verbracht. Die Familie ist und bleibt skeptisch und Vater David (Christoper Lloyd) wird auch noch eingepackt.
Der Plummerville Freizeitpark hat wahrhaftig schon bessere Tage gesehen. Doch die Mansills sind willig sich zu erholen. Bis der Sohnemann in der Spielhalle von einheimischen Kids schikaniert wird, sich wehrt und daraufhin von Sheriff Abel (Colin Hanks) einen Platzverweis bekommt – wie die ganze Familie.
Und dann schlägt Hutchs Temperament durch und er sorgt für handfeste Auseinandersetzungen. Damit gefährdet er, ohne es zu wissen, die illegalen Operationen von Sheriff Wyatt Martin (John Ortiz). Der arbeitet für die unberechenbare Unterwelt-Lady Lenida (Sharon Stone), die nicht amüsiert ist. Es scheint bald rund zu gehen in Plummerville.

Fortsetzungen sind immer so eine Sache für sich. Einerseits muss in Sachen Knalleffekte eine Stufe draufgepackt werden, andererseits muss auch eine funktionable Handlung her. „Nobody“-Zuschauer:innen wissen, dass Hutch früher mal Killer war und ein Aggressionsproblem hat, dabei aber sehr zuverlässig ist. Mir war das nicht bekannt und es ist für die Fortsetzung auch nicht wichtig. Es wird schnell geklärt.
Wild Bill’s Majestic Midway Wasserpark
Mit dem handfest abgewrackten Freizeitpark ist ein Szenario geschaffen, das sich als Action-Spielplatz eignet und weiter keine Berechtigung braucht. Die Story in „Nobody 2“ ist verzichtbar und genre- und irgendwie auch fortsetzungstypisch. Aber: „Nobody 2“ funktioniert mit ausgestellter Brutalität und testosteron-schwangeren Keilereien. Action-Fan was willst du mehr?
Nu je, im Detail würde mir da einiges einfallen, aber das wäre zuviel der Ehre. Regisseur Timo Tjahjanto, ohnehin „Experte“ für zweitklassige Fortsetzungen und bezahlbare Genrebeiträge, weiß aus dem Setting explosives Kapital zu schlagen, und Christopher Lloyd nochmal im Film zu sehen macht fast wehmütig.
Wenn dann noch des Mannes bester Freund mit an Bord kommt, kann‘s eigentlich nur launig werden. Außerdem kommt noch der schwarze Samurai RZA als Hutchs Halbbruder zur Hilfe und sorgt für fernöstliche Kampfesweisheiten. Nicht so souverän wie anno dunnemals Forest Whitaker als „Ghost Dog“, aber launig genug. Ich wurde schon schlechter unterhalten.
„Nobody 2“ macht da weiter, wo der Vorgänger in Urlaub geht. Ziemlich brutale Action mag nicht für jede:n unterhaltsam sein, aber neben John Wick und Konsorten macht Hutch Mansell eine gleichwertig abgefeimte Figur.

Nobody 2
OT: Nobody 2
Genre: Thriller, Action,
Länge: 89 Minuten, USA, 2025
Regie: Timo Tjahjanto
Schauspiel: Bob Odenkirk, Sharon Stone, John Ortiz, Conny Nielsen,
FSK: Ab 16 Jahren
Verleih: Universal Pictures International
Kinostart: 21.08.2025