Das Trio Rovar aus Münster legt mit „Smoke“ sein zweites Album vor. Die knackige in Eigenregie aufgenommene und selbst vertriebene Scheibe beginnt mit mächtig Schub. Da ahnt die geneigte Hörerschaft schon die Bühnenqualitäten des Outfits. Immerhin haben Rovar schon mit namhaften Acts (u. a. Wolfmother) gespielt. „Smoke“ erscheint am 15. August 2025.
Rovar bestehen wohl seit 2019 in unveränderter Trio-Besetzung und ich entnahm den Infos, das wohl schon 2 EPS und ein Album veröffentlicht wurden. Alles in Eigenregie und auch selbst produziert. Hier wohl auch wieder quasi live im Studio. Das ist schon ambitioniertes DIY. Dafür gibt es sogleich Sympathiepunkte. Und tatsächlich kann sich der Sound absolut hören lassen und Rovar spielen irre tight zusammen.
Bereits der furiose Albumauftakt verleitet zum Veitstanz. „Come Over“ wurde auch als Video/Single ausgekoppelt. Kann ja jeder mal selbst die Probe aufs Exempel machen, ob der Zappelphilip sitzen bleibt. Was der Bandname nun soll vermag ich nicht zu deuten, aber der Funk führt mich schon auf Hendrix-Spuren. „Move over Rover and let Rovar take over“, frei nach „Fire“. Aber vor allem ist der Album Opener eine sagenhaft groovende Stoner-Sause.
Gotta think it over
„Afraid“ haut melodische in eine ähnliche Kerbe, mag vielleicht etwas Neunziger, sprich Grunge-beeinflusster sein, kann aber mit Kongas und waviger Gesangsmelodie eigene Klangfarben setzen. Da mag auch das kristallin-spacige Cover an Space Rock erinnern. Und der fette Bass hält alles zusammen. Mit dem Titelsong „Smoke“ wird es nur vermeintlich ruhiger. Auch hier kommen Rovar wieder auf Betriebstemperatur und überzeugen mit Laut-Leise-Wechseln.
Anschließend wechselt „Walls“ die Klangfarbe hin zu wavigeren, poppigeren Arrangements, die dann wie bei Jimmy Eat World irrwitzig explodieren. „Summer Days“ ist anschließend so‘ne mitschnackende Indie-Rock Hymne, die mir persönlich etwas zu gefällig im Ohr klebt. „Voices“ beginnt hernach mit einem Wirbelwind, kommt dann in einen abstrusen Nu Metal Galopp, der sich mir nur bedingt erschließt. Aber Druck macht‘s schon.
Make up your mind
„Who am I“ ist dann vielleicht die Mitjohl-Hymne auf dem Album. Wuchtiges Toms und fettes Riffing zwischen The Cure und Billy Idol. Solide durchgezogen und gesteigert; nur nicht so meins. „Ask Myself“ ist eine Powerballade wie man sie früher auf so Hardrock-Alben fand. Dann knisterts im Äther und mit viel Delay beginnt die Gitarre sehnsüchtig nach „Leipzig“ zu schluchzen – „In the Dead of Night“. Der charismatische Bass ist präsent und wuchtig und für mich die einzige Verbindung zum irrwitzigen Plattenanfang. Ansonsten hätte hier auch eine andere Band vortragen können.
So sehr ich es begrüße, wenn Bands ihr musikalisches Spielfeld ausloten und ausweiten, mir gehen da einige Sound nicht so recht zusammen. Oder positiv ausgedrückt, da ist für jede:n was dabei. Das ist sicher ein feiner Inklusionsgedanke, trübt aber den markigen Soundkern. Möglicherweise hätte eine andere Songanordnung einen alternativen Gesamteindruck hinterlassen. So fängt „Smoke“ für mich bockstark an und wird nach hinten raus etwas beliebig. Immer noch ein toll klingendes und sehr präsentes Album mit einigen absoluten Knallersongs. Da kommt noch was.

Rovar – Smoke
Genre: Stoner, Alternative-Rock,
Länge. 31 Minuten, 9 Songs, D, 2025
Interpret: Rovar
Format: Vinyl (eventuell digital?)
Vertrieb: Eigenvertrieb
VÖ: 15.08.2025
Rovar bei Instagram
Band Hompage
mit Shop – Checkt auf jeden Falls die bunten Vinyls & Die T-Shirt Bundles!
Rovar Bandcamp
Ein Kommentar
Vielen Dank für euer Review!!
Jetzt ist die Scheibe auch auf Bandcamp.