Der letzte schöne Tag: Das schwarze Loch

Aus dem Archiv: „Der Letze schöne Tag“ von 2011. 2013 wurde das Drama um Verlust und Trauer mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Wotan Wilke Möhring war in „Das Leben ist nichts für Feiglinge“ als Witwer und Vater im Kino zu sehen, als in der DVD-Reihe „Ausgezeichnet“ das TV-Drama „Der letzte schöne Tag“ erschien. Auch hier spielt Möhring einen Vater und Witwer und wurde dafür auch ausgezeichnet. Das sehenswerte Drama beschäftigt sich mit den Folgen eines Selbstmordes für die Hinterbliebenen.

Landschaftsarchitekt Lars Langhoff (Wotan Wilke Möhring) hat nichts geahnt. Obwohl seine Frau Maike (Matilda Merkel) von Depressionen geplagt wurde, schien es ihr wieder besser zu gehen. Doch der Schein trügt und so nimmt sich Maike das Leben.

Obwohl sie dies derart akribisch geplant hatte, dass niemand sie davon abbringen konnte, stellen sich Lars und auch seine Kinder, die pubertierende Tochter Sybille (Julia Koschitz) und der Schulanfänger Piet (Nick Julius Schuck), die Frage, ob sie am Freitod der Mutter die Schuld trifft. Doch nun gilt es mit der Situation, die das Leben der Hinterbliebenen so drastisch verändert, irgendwie fertig zu werden.

Der TV-Veteran Johannes Fabrick („Schleudertrauma“, „Der kalte Himmel“) inszeniert sein bewegendes und herzzerreißendes Drama nach dem sehr gelungenen Drehbuch von Autorin Dorothee Schön („Allein unter Männern“). Die große Stärke des mehrfach ausgezeichneten TV-Dramas, , liegt in seiner Realitätsnähe. Am Ende verrat eine Einblendung, dass sich allein in Deutschland mehr als 10 000 Menschen das Leben nehmen.

Die Frage nach der Schuld

Mit großer Unmittelbarkeit und Nähe zu den Figuren dieser fiktiven, aber irgendwie auch typischen Geschichte, gelingt es „Der letzte schöne Tag“ eine Vielzahl von Verhaltensmustern darzustellen, die ein solch drastischer Verlust für die Betroffenen nach sich zieht. Angefangen bei der Frage nach der eigenen Schuld über die unterschiedlichen Phasen und Ausprägungen der Trauer, die praktische Frage nach Bestattung bis hin zu der keinesfalls zu unterschätzenden Reaktion anderer Menschen aus dem Umfeld.

Das eindrückliche TV-Drama findet dafür gelungene und berührende Bilder, so dass der vereinzelnd auftauchende Eindruck, es werde hier etwas zu viel und zu pauschal und zu plakativ in die Geschichte hineingelegt, so dass sie allzu exemplarisch und zu wenig individuell ausfällt, schnell wieder in den Hintergrund rückt. Außerdem liegt es durchaus n der Absicht des Films eine beispielhafte Geschichte zu erzählen.

Das „TV-Drama „Der letzte schöne Tag“ überzeugt mit einer einfühlsamen und emotional anrührenden Geschichte über den tragischen Verlust eines geliebten Menschen. Wer am deutschen Filmgeschehen interessiert ist, kommt am Fernsehfilm und damit auch an der empfehlenswerten Edition „Ausgezeichnet – Die GewinnerFilmEdition“ nicht vorbei.

Bewertung: 7 von 10.

Der letzte schöne Tag
OT: Der letzte schöne Tag
Genre: Drama, D, 2011
Länge: 89 Minuten, D, 2011
Regie: Johannes Fabrick
Schauspiel: Wotan Wilke Möhring, Julia Koschitz, Mathilda Merkel, Nick julius Schuck
FSK: ab 12 Jahren
Vertrieb: Edel
DVD-VÖ: 19.04.2013

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