In der Action-Romanze „Shadow Force“ haben sich Kerry Washington und Omar Sy als Liebespaar mit einer gefährlichen Geheimorganisation angelegt. Eine explosive Ausgangslage und eine Steilvorlage für turbulente Action – möchte mensch meinen. Zu sehen ist „Shadow Force – Die letzte Mission“ im Verleih von Leonine Studios ab dem 8. Mai 2025 im Kino.
Kyra Owens (Kerry Washington) und Isaac Sarr (Omar Sy) waren mal leitende Mitglieder der „Shadow Force“. Das ist eine geheime Eingreiftruppe, die G7-Generalsekretär Jack Cinder informell unterstellt ist, um die dreckigen Aufgaben zu übernehmen. Und niemand steigt hier aus! Der ehemalige CIA-Leiter steht gerade im Interesse der Medien, weil die vermuten, er habe Dreck am Stecken.
Kyra und Isaac haben sich verliebt und als Kyra schwanger wurde, hat das Paar die „Shadow Force“ verraten und ist untergetaucht. Wohl wissend, dass die Ex-Kollegen Jagd machen würden, hat Kyra es übernommen, die Familie zu beschützen, während Isaac mit Sohnemann Ky in Miami ein normales Leben lebt.
Mit zerbombtem Gehör in die Konzentration
Doch ausgerechnet als der Ex-Agent mit dem zerstörten Gehör einen Banktermin hat, zu dem er seinen Sohn mitnimmt, wird die Bank überfallen. Isaac beschützt seinen Sohn, vereitelt den Überfall und fliegt auf, weil Cinders Datenerkennung global überwacht. Jetzt endlich kann sich der machtgierige Soziopath einen Reim auf das Verhalten seiner ehemaligen Agenten machen und schickt deren Kollegen los um das Problem final zu lösen. Derweil steht im Hause Sarr ein Familienwiedersehen an.
„Shadow Force“ hätte ein genreüblicher Thriller werden können. Die Romanze und die Familiengründung geben der Angelegenheit einen Twist (Wer erinnert schon noch „Mr. & Mrs Smith“?) und die Abrechnung mit dem machtgeilen Ex-Boss, der zeitgleich auch von Geheimdiensten gejagt wird, sorgen schon für eine solide Ausgangssituation, um ein bisschen launiges Remmi-Demmi aus dem Hut zu zaubern.
Leider aber hapert es bereits in der actionreichen Anfangssequenz an Spannung und Dramatik. Es hilft auch nicht, dass Isaac seinen Sohn (möglicherweise in flapsiger Synchro) ständig „Kleiner“ nennt. So reden Eltern nicht mit Kindern. Doch nicht allein die Arbeitsaufteilung dieser Kleinfamilie lässt zu wünschen übrig.
Rache für den Verrat an den geheimen Machtspielchen
Der Bösewicht ist deutlich überzogen angelegt und diese seltsame G7-Chose soll möglicherweise Internationalität hervorrufen, ist aber dermaßen irreal, dass jegliche Ernsthaftigkeit flöten geht. Das wäre sicher auch anders gegangen, wahlweise als Europol-Sondereinheit oder andere Weltpolizei, aber Regisseur und Drehbuchautor Joe Carnahan („Smokin Aces“, „Narc“, „A-Team“-Remake“) macht sich gar nicht erst die Mühe, seine Story auf eine solide Basis zu stellen.
Es scheint, als wäre ein Großteil des Budgets für die fotogenen und sonnigen Drehorte draufgegangen, denn auch die Action ist nur leidlich choreografiert und immer wieder schleichen sich Detailfehler ein. Die wären einzeln sicher zu übersehen, aber in der Summe nervt‘s dann doch ziemlich. Das ist dann schon schade und ermüdend.
Statt hier nun weiter zu lamentieren, ein Dialog zwischen Isaac und Kyra: Er: „Sie dürfen nie von unserem Sohn erfahren.“ Sie: „Wir müssen unsere Familie beschützen. Ich werde das übernehmen.“ Er: „Wieso du?“ Sie: „Mit mir werden Sie nicht rechnen. Welche Mutter lässt schon ihr Kind zurück?“ Finde den Fehler…
Schade eigentlich, dass die sympathischen Hauptdarstellerinnen derart unmotiviert in Szene gesetzt werden. Die Kulissen und Schauplätze sind zu aufwändig für solch eine schlappe Story. Auch die Action hätte etwas Inspiration und Freude am Detail vertragen können. So bleibt ein halbgarer Actioner bei dem weder Timing noch Spannung stimmen.
Shadow Force – Die letzte Mission
OT: Shadow Force
Genre: Action, Komödie
Länge: 105 Minuten, USA, 2025
Regie: Joe Carnahan
Schauspiel: Kerry Washington, Mark Strong, Omar Sy
FSK: ab 16 Jahren
Verleih: Leonine Studios
Kinostart: 08.05.2025
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