Hasta La Vista: Reise ans Ende der Unschuld

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Unterwegs im #Partysommer24: Aus dem Archiv „Hasta La Vista“ von 2012. Die belgische Dramödie „Hasta La Vista“ begleitet drei Freunde auf einem außergewöhnlichen Roadtrip. Die Jungs haben kein anderes Ziel als ihre Unschuld zu verlieren. Das Problem ist, dass alle drei körperlich behindert sind. Seit Ende November ist „Hasta La Vista“ als DVD und Blu-ray auf dem Markt.

Phillip (Robrecht Vanden Thoren), Lars (Gilles de Schrijver) und Jozeph (Tom Audenert) sind ziemlich gute Freunde und alle drei körperlich behindert. Außerdem sind sie noch Jungfrauen. Phillip geht das auf den Senkel und als er von einem spanischen Bordell hört, dass sich auf Behinderte spezialisiert hat, überredet er seine Kumpel zu einem gemeinsamen Urlaub. Doch die Eltern wären nie einverstanden, also wird das Ganze als Weintour getarnt.

Lars bekommt allerdings eine Krebsdiagnose und der Arzt erlaubt keine Reisen. Die ganze Planung ist im Eimer. Die Jungs beschließen abzuhauen. Allerdings nicht mit dem gebuchten Pfleger, dem das Risiko der heimlichen Reise zu groß ist. Doch er hat Ersatz am Start: Die Pflegerin Claude (Isabelle de Hertogh). Phillip wird mit der Frau nicht so richtig warm, aber im Lauf der Reise klappt‘s dann doch irgendwann. Dennoch bleibt die Reise ans Ende der Unschuld ein ziemliches Wagnis, das allerlei absurde Situationen beinhaltet.

„Wir fahr’n in Puff nach Barzelooona!“

Regisseur Geoffrey Enthoven inszeniert seinen Roadtrip keineswegs als überkandideltes Feelgood-Movie, sondern als realistische Reise mit ebenso dramatischen wie komischen Momenten. Der größte Teil des Witzes entspringt aber nicht aus „Behindertenwitzen“, sondern aus dem zwangsweisen Miteinander der Fahrgemeinschaft. Trotzdem, oder gerade deshalb, kommt „Hasta La Vista“ nicht aus dem filmischen Mittelmaß heraus.

Sicher, das Thema ist heikel, aber heutzutage keineswegs gewagt. 2023 kam das us-amerikanische Remake der Spanischen Basketball-Komödie „Champions“ in die Kinos. In „Hasta la Vista“ sind die Darsteller gut und die Geschichte funktioniert. Dennoch hätte man gerade von einem belgischen Film etwas mehr Mut zum Dekonstruieren und Hinterfragen von Konventionen erwartet. So nimmt der Ausflug mit dem schredderigen Transporter und der eigenwilligen Krankenpflegerin die eine oder andere Pause zuviel, um die Reise ohne Dellen zu überstehen. Am Ende bleibt „Hasta La Vista“ allerdings doch ein ganz unterhaltsamer Film.

Der Roadtrip dreier behinderter Freunde, mit dem Ziel ihre Unschuld in einem spanischen Puff zu verlieren, unterhält ohne zu übertreiben mit einer realistischen Mischung aus Drama und Komödie.

Film-Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

Hasta La Vista
OT: Hasta La Vista
Genre: Drama, Komödie
Länge: 115 Minuten, B, 2011
Regie: Geoffrey Enthoven
Darsteller:innen: Robrecht Vanden Thoren, Gilles de Schrijver, Tom Audenert, Charlotte Timmers,
FSAK: Ab 12 Jahren
Vertrieb:
Kinostart: 12.07.2012
DVD-VÖ: 29.11. 2012