The Place Beyond The Pines: Väter und Söhne

Aus dem Archiv in die #IdenDesMärz: „The Place beyond the Pines“ von 2012. Nach dem hochgelobten „Blue Valentine“ legt Regisseur und Drehbuchautor Derek Cianfrance ein klassisches Melodram nach. „The Place Beyond the Pines“ erzählt von Vätern und Söhnen, Verbrechen und Schuld. Die Stars Bradley Cooper und Ryan Gosling tragen den etwas zu lang geratenen aber sehenswerten Film.

Luke (Ryan Gosling) ist Motorrad-Stuntfahrer und arbeitet in einem Wanderzirkus. In Schenectady im Staate New York trifft er Romina (Eva Mendez) wieder, mit der er beim letzten Besuch die Nacht verbracht hat. Romina hat jetzt einen Sohn von Luke, traut sich aber nicht, im das zu sagen. Der Stuntfahrer findet es trotzdem heraus und entdeckt sein väterliches Pflichtgefühl. Damit bringt er Rominas mühsam aufgebaute Familienidylle in Gefahr.

Zusammen mit dem abgehalfterten Einsiedler Robin (Ben Mendelsohn) verlegt sich Luke von nun an auf Banküberfälle, um seinen Sohn zu versorgen. Das geht nicht lange gut, und bald hat sich der Motorradfahrer in eine ausweglose Situation gebracht. Zufällig ist der junge Cop Avery (Bradley Cooper) ihm auf den Fersen und stellt ihn – mit tödlichem Ausgang.

Zukunft finanzieren

Avery kann sein „Heldentum“, allerdings nicht so leicht verkraften. Als ihm dann die Kollegen noch zu einer inoffiziellen „Bonusprämie“ verhelfen, nehmen die Schuldgefühle überhand. Avery ist selbst gerade Vater geworden und der Dienst bei der Polizei wird für ihn immer schwieriger. Fünfzehn Jahre später freunden sich Lukes Sohn Jason (Dane DeHaan) und Averys Sohn AJ (Amory Cohen) an, ohne von dieser Vorgeschichte zu wissen.

Die Inszenierung von „The Place Beyond the Pines“ lebt vor allem von einer eindringlich intimen Kamera, die meistens nahe an den Figuren ist. Die Handlung spaltet sich in drei Teile auf, die sich zwar inhaltlich überlagern, aber auch als eigenständige Erzählungen funktionieren und chronologisch aneinander gereiht werden. Mit 140 Minuten Spielzeit hat das Melodram aber auch einige wenige Längen zu überspielen.

Teenage Angst

Die Handlungen der drei Storybögen ergibt zwar ein stimmiges Ganzes, aber für sich genommen sind die Rahmenhandlungen etwas zu genretypisch ausgefallen: Verbrecher aus Notwendigkeit, geläuterter Polizist und Teenage Angst. Zwar gibt es in der Filmhandlung deutliche Thrillerelemente, aber im Grunde ist „The Place Beyond the Pines“ ein Melodram über Vater und Söhne. Titelgebend ist übrigens die wörtliche Übersetzung des indianischen Stadtnamens Schenectady.

Ryan Gosling und Bradley Cooper überzeugen mit leidenschaftlichem Spiel, auch wenn man Cooper den jungen Cop nicht immer ganz abnimmt. Vor allem aber verleihen die weiteren Schauspieler dem Melodram seine Tiefe. Eva Mendez als Mutter, Ben Mendelsohn und Ray Liotta spielen ebenso stark wie auch die Talente Dane DeHaan und Amory Cohen. Die Letztgenannten tragen als aufwachsende Söhne das letzte Drittel von „The Place Beyond The Pines“.

Mit dem sehenswerten Melodram „The Place Beyond The Pines“ zeigt Regisseur und Autor Derek Cianfrance, dass er auch Action kann, bleibt sich und seinem Themen (Familienbeziehungen und Charakterstudien) allerdings treu. „The Place Beyond The Pines“ ist episches Kino mit einer Prise Action.

Film-Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

The Place Beyond the Pines
OT: The Place beyond the Pines
Genre: Drama, Thriller
Länge: 140 Minuten, USA, 2012
Regie: Dereck Cianfrance
Darsteller:innen: Ryan Gosling, Eva Medez, Bradley Cooper
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Studiocanal
Kinostart: 13.06.2013
DVD-& BD-VÖ: 7.11.2013