Zeichnerin Annie Wu sagt über die „Black Canry –Serie die sie mit Autor Brenden Fletcher inszenierte, das sei eine Art Rock’n’Roll Kung Fu Road Trip. Anfang des Jahres ging die wechselvolle Bandgeschichte der zur Sängerin gewordenen DC-Superheldin auch bei Panini Comics in die abschließende zweite Runde. Und es tauchen vermehrt Schatten der Vergangenheit auf, während die musikalische Karriere in den Hintergrund rückt.
Wir Leser erinnern uns, im ersten „Black Canary“-Sammelband, der die US-Ausgabe 1-7 der Serie umfasste, war DD mit der Band Black Canary auf Tour. Das ging nicht immer glatt und neben dem konfliktgeladenen Auftauchen der Ex-Sängern Maeve Bo verschwand auch noch die begnadete Gitarristin. All das ist nachzulesen in „Schrille Töne“.
Nun hat es DD oder Dinah Lance mit neuen Herausforderungen zu tun, die nur bedingt mit Musikalischen Mitteln zu meistern sind. Es taucht eine mysteriöse Ninja-Kämpferin auf, die behauptet, Dinahs Tante zu sein und setzt die junge Frau mit der powerstimme auf die Spur ihrer vor Jahren verschwundenen Mutter. Dinah forscht zusammen mit Freundin Batgirl nach, stößt auf ein altes Aufnahmestudio und findet Tatsächlich Spuren ihrer Mutter. Eine Fährte führt nach Deutschland, in die Nähe von Berlin. Zufällig wurde auch der Rest der Band dorthin eingeladen, um einen gig zu spielen, aber ob es dazu kommt ist fraglich.
Der Auftakt der hochgelobten und ordentlich Punk-Rock versprühenden DC-Serie „Black Canary“ war eine Art Offenbarung im Gewand eines Indie-Comics. Dazu trugen neben diversen musikalischen Details, die Autor Brenden Fletcher einbaute auch das großartige Artwork von Annie Wu und die Farbgebung von Lee Loughridge („Deadly Class“) bei. Für die abschließenden Bande der 12-teiligen US-Serie trifft das nur bedingt zu.
Zunächst gibt es einen Rückblick in die Vergangenheit, dann kommen auch diverse andere Künstler zum Zug und Autor Fletcher ist auch nicht an allen Episoden beteiligt. Grundsätzlich verliert die Story an Charisma, je mehr die Superhelden Action wieder Einzug in die Geschichte hält. Zwar sind die Ninjas und Vampire als Gegenspieler recht cool, aber so richtig Rock’n’Roll ist die Fortschreibung von „Black Canary“ nicht mehr. Es scheint fast so, als würde Autor Fletcher seinen musikalischen Ausflug wieder zielgerichtet in das DC superhelden-Universum zurückführen wollen.
Der finale zweite Sammelband der „Black Canary“-Solo-Serie kann das hohe und originelle Niveau des Auftakts leider nicht immer halten. Eine unterhaltsame Story ist dennoch herausgekommen und in der Gesamtheit ist die zwölf US-Hefte umfassende Serie immer noch eine absolute Empfehlung.
Comic-Wertung: (7 / 10)
Black Canary 2 – Punkrock, Ninjas und Dämonen
OT: Black Canary 8-12, DC Comics, 2016
Autoren: Brenden Fletcher, Matthew Rosenberg
Zeichner: Sandy Jarrell, Moritat, Annie Wu
Farben: Lee Loughridge
Übersetzung: Caroline Hidalgo
Verlag: Panini Comics, Softcover, 116 Seiten,
VÖ: 10.01.2017