Nachdem der neue, bessere Spider-Man bei uns nun schon seit einem halben Jahr durch das neue „Marvel Now“-Universum schwingt, wird es mal Zeit, sich damit zu befassen, was da eigentlich passiert ist, als Doctor Octopus sich Peter Parkers bemächtigt hat. In „Der Tod von Peter Parker“ wird das nun endlich erzählt.
Im Raft, dem Hochsicherheitsgefängnis für Superschurken, liegt Doc Ock im Sterben. An eine lebenserhaltende Maschine gefesselt und körperlich zerfallen hat Otto Octavius noch immer einen ausgeprägten Lebenswillen. Und er hat einen Plan: Er ruft Spider-Man zu sich und tauscht das Bewusstsein mit diesem. Jetzt hängt Peter Parker in Octavius Hülle fest und der geht, versteckt als Parker, unbehelligt aus dem Knast. Doch so einfach lässt sich Spidey nicht abschütteln und mit dem, was seiner Octavius-Hülle an Technik und Unterstützung zur Verfügung steht, versucht Parker Spider-Man, also Octavius, aufzuhalten.
Was für ein Coup, den sich Autor Dan Slott da ausgedacht hat, um auch Spider-Man für das neue Marvel-Universum fit zu machen. Der Held verschmilzt mit seinem Erzfeind und muss doch als Teil der neuen Avengers weiter eine Held sein. Aber solange Peter Parkers Bewusstsein noch nicht komplett von Octavius verdrängt ist, kann dessen kriminelle Energie zumindest umgelenkt werden. Das Ende des „Amazing Spider-Man“ ist noch einmal ein Höhepunkt der Serie. Slott hat die Entwicklungen und Octavius’ Pläne zwar seit etlichen Ausgaben angelegt, aber man versteht die Story auch, wenn man das nicht verfolgt hat.
Ebenso wie die Story ein Highlight in der Spider-Man Historie markiert, ist auch die grafische Umsetzung klasse. Paneling, Zeichnungen, Tusche und Bilddynamik stimmen und sind abwechslungsreich und fesselnd umgesetzt. Außerdem hat die US-Ausgabe 700 noch zwei Kurzgeschichten zu bieten und einen gezeichneten Blick auf den Schreibtisch einer Redakteurin, der als Appetizer für kommende Abenteuer dient.
Fazit: Die Story ist einfach großartig, auch wenn Spider-Man Fans das ganze mit einem lachenden und einem weinenden Auge verfolgen werden. Nach 700 Ausgaben war es scheinbar Zeit, sich neu zu erfinden. Und das ist mehr als gelungen. Der Abschied vom alten Ich ist ein Paukenschlag.
Comic-Wertung: (9 / 10)
Spider-Man: Der Tod von Peter Parker
OT: Amazing Spider-Man 698-700
Autor: Dan Slott, J. M. DeMatteis
Zeichner: Humberto Ramos, Richard Elson
Übersetzung: Michael Strittmeier
Verlag: Panini Comics, Softcover, 140 Seiten
VÖ: 21.01.2014