Frank Castle alias der Punisher hat’s einfach mit dem organisierten Verbrechen. Das ändert sich auch nicht, wenn Autor Frank Tieri den Bestrafer in das Weltall schickt. Auch hier tummeln sich kriminelle Geheimbünde, denen dringend das Handwerk gelegt werden muss. Diese Punisher Story macht einfach richtig Spaß.
Der Punisher ist mit seinem Raumschiff, dessen Computer die Stimme seiner verstorbenen Frau hat, auf der Spur der Sechs Finger. Zusammen mit dem Roboter Chip will er den intergalaktischen Verbrecherbossen das Handwerk legen und auch noch rausfinden, wer auf der Ebene dahinter die Fäden zieht. Doch zunächst gilt es, die Identitäten der Verbrecher rauszufinden. Zunächst legt sich Frank Castle mit der Brut von Symbionten und Aliens an und kriegt so eine vernünftige Spur, um sein Rachefeldzug fortzusetzen.
„Punisher in Space“ ist von der Handlung her sowas von typisch für den Punisher, dass man sich nicht lange mit der ungewohnten Umgebung Weltall anfreunden muss. Und Autor Frank Tieri hat sichtlich Spaß an seiner Aufgabe und bedient sich im weiten Marvel Universum an höchst ungewöhnlichen Stellen und fährt einige Charaktere auf, die ich so nicht in der Story erwartet hätte. Das Weltraumabenteuer ist höchst unterhaltsam und extrem actionlastig. Da gibt es vielleicht mal ein Logikloch, aber das ist typisches Gangsterzeug, allerdings mit den Mitteln einer Space Opera.
Richtig klasse wird „Punisher in Space“ durch Mark Texreiras Zeichnungen. An Tusche und Farben hat er auch noch mitgewirkt. Das Ergebnis ist klasse, auch weil es heutzutage selten so eine fast klassische Comic-Optik zu bestaunen gibt. Den Stil muss man nicht mögen, aber die zum Teil fast aquarellhaften Zeichnungen haben einen tollem Charme und passen einfach großartig zu der Story.
Als kleine Überraschung gibt es noch ein kurze Punisher-Geschichte von Anfang der Neunziger, ebenfalls von Texeira illustriert. Da kann man ziemlich gut die Entwicklung des Zeichners und die Freiheit absehen, die „Punisher in Space“ rund 20 Jahre später in Sachen Gestaltung hat.
Fazit: „Punisher in Space“ sollte nicht nur Fans von Frank Castle ansprechen, sondern die abgeschlossene Story überzeugt mit originellem Setting und grandiosem Artwork. Das kann man ruhig mal einen Blick riskieren.
Comic-Wertung: (8 / 10)
100% Marvel: Punisher in Space
OT: Space Punisher 1-4, Punisher Summer Special 1, Marvel
Autor: Frank Tieri, Peter A. David
Zeichner: Mark Texeira
Übersetzung: Reinhard Schweizer
Verlag: Panini Comics, Softcover, 100 Seiten
VÖ: 05.11.203