In dem kanadischen Sozialdrama „Diego Star“ landet die Crew eines havarierten Containerschiffs an der winterlichen kanadischen Küste. In seinem Spielfilmdebut verknüpft Regisseur und Drehbuchautor Frédérick Pelletier die Geschichten zweier höchst unterschiedlicher Menschen in sozialrealistischer Art und Weise.
Die Diego Star ist ein Frachtschiff, dass unter internationaler Flagge läuft und auf dem arbeitstechnisch sehr schlechte Bedingungen herrschen. Vor der nordkanadischen Küste kommt es zum Maschinenschaden und die Mannschaft wird im dem kleinen Ort Levis bei Privatpersonen untergebracht. Der afrikanische Maschinist Traoré (Issaka Sawadogo) kommt bei der jungen alleinerziehenden Kantinenmitarbeiterin Fanny (Chloé Bourgoise) unter.
Während der Schaden repariert werden muss, werden die Crew-Mitglieder befragt und Traoré, der für den Maschinenschaden verantwortlich gemacht werden soll, offenbart den Behörden, dass die notwendigen Reparaturen nie gemacht wurden und die Angaben des Kapitäns gefälscht sind. Doch bald merkt Traoré, dass er einen einsamen Kämpf gegen seine Kollegen, denen endlich Bezahlung in Aussicht gestellt wird, wenn sie die Kapitänsaussagen bestätigen, und gegen die Reederei ausficht.
Frédérick Pelletier gelingt ein ambitioniertes Sozialdrama über einen ungleichen Arbeitskämpf, eine Parabel über die Verlorenheit und Einsamkeit in der Fremde, die ohne Kitsch auskommt und mit klaren wohlkomponierten und realistischen Bildern zu überzeugen weiß. Auch und gerade die Beziehung von Traoré und Fanny geben dem Film eine menschliche Komponente, die über die reine Anprangerung von Missständen in der internationalen Frachtschifffahrt hinausgeht.
Fazit: „Diego Star“ ist ein gelungenes und sehenswertes Filmdebut, dass als Sozialdrama zwar nie die Bahnen des Genres verlässt, aber mit großer Stilsicherheit und einem gelungenen Plot überzeugt.
Film-Wertung: (6,5 / 10)
„Diego Star“
OT: Diego Star
Genre: Drama
Länge: 87 Minuten, Can, Be, 2013
Regisseur: Frédérick Pelletier
Darsteller: Issaka Sawadogo, Chloé Bourgeois, Yassine Fadel, Nico Lagarde
Verleih: FiGa Films
Deutschlandstart: nicht bekannt
Vorstellungen auf dem Filmfest Hamburg 2013: So, 29.09. 19:15 Kino 3001 & Do, 03.10. 19:30 Studio 1
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