Spawn – Architekten der Angst

SPAWNARCHITEKTENDERANGST_887-vorMit „Architekten der Angst“ zauberte Panini Ende September eine Spawn-Ausgabe auf den Markt, die einfach großartig ist. Das wird nicht nur Fans der erfolgreichen Serie begeistern, sondern auch Comicfans, die mit dem höllischen Helden eher weniger am Hut haben, denn für die Zeichnungen ist der Franzose Alexi Briclot verantwortlich. Der Konzept-Künstler und Zeichner liefert einfach einen großartigen Job ab und setzt die beiden finsteren Fantasy-Stories in „Architekten der Angst“ kongenial in Szene. Aber der Reihe nach.

„Spawn“ ist eine Comicfigur, die der Zeichner und Autor Todd McFarlane erfand und die 1992 ihren ersten Auftritt hatte. Seither gehört „Spawn“ zu den erfolgreichsten Comic-Serien und Franchises der USA. „Spawn“ wurde geboren, als der amerikanische Söldner Al Simmons ermordet wird und in der Hölle landet. Um seine Frau noch einmal zu sehen, geht er einen Pakt mit dem Höllenfürsten ein, der ihn fürchterlich entstellt, aber mit höllischer Macht ausgestattet, wieder auf die Erde schickt.

Wie jeder Deal mit dem Teufel hat auch dieser einen Pferdefuß: Denn der Gehörnte hat vor, Simmons Seele zu zerstören, um ihn zum General seiner Armeen zu machen, zum Spawn. Doch Simmons wehrt sich. Inzwischen ist die Story um Al Simmons auserzählt und mit Jim Downing hat ein neuer Charakter den Spawn-Part übernommen.

In „Architekten der Angst“ tritt Al Simmons in zwei abgeschlossenen Stories noch einmal gegen das Böse an. 2003 hat der französische Spawn-Verlag eine eigenständige Story entwickelt: „Simoni – Das Gewand“ und das Ergebnis hat Mastermind Todd McFarlane veranlasst, Zeichner Alexi Briclot 2008 eine weitere Story umsetzen zu lassen – „Architekten der Angst“. Beide Geschichten sind in dem Panini-Band enthalten und haben es in sich.

Nicht weniger als das Gewand Christi wird in „Das Gewand“ zum Spielball mächtiger Gegenspieler. Vor allem Caligostro will sich mit Hilfe des Gewands seines Fluchs entledigen. Auch Spawn, dessen Umhang ebenfalls aus einem Fetzen des Gewandes erschaffen wurde, mischt sich in den Kampf um die Reliquie ein.

In „Architekten der Angst“ wird es für Spawn persönlich: Al Simmons Bruder gerät in höchste Gefahr, als ein Engel versucht, den Seelenfänger Horsaak-El zu beherrschen. Um seinen Bruder zu retten, muss Spawn sich auf die undurchsichtigen Pläne des Engels einlassen und dem mächtigen Seelenfänger gegenübertreten.

Während „Das Gewand“ von Arthur Clare und Alex Nikolavitch ersonnen wurde, legt bei „Architekten der Angst“Meister McFarlane mal wieder selbst Hand an die Geschichte und entwickelt den Plot zusammen mit Arthur Clare. Gezeichnet wurden beide Abenteuer von Briclot und dessen stilistische Bandbreite ist erstaunlich. „Architekten der Angst“ ist deutlich dynamischer, düsterer und vom Zeichenstil amerikanisierter als das ohnehin schon großartig gezeichnete „Gewand“. Hier aber merkt man deutlich die französische Comicschule aus der Briclot eigentlich kommt. Die Settings sind in beiden Stories ausgesprochen gelungen und ansprechend finster. Das so nebeneinander in einem Band zu sehen, lohnt sich allein schon, dass dies aber nicht der einzige Kaufgrund bleibt, versteht sich von selbst.

Fazit: Mit „Spawn -Architekten der Angst“ bekommen Spawn-Fans zwei in sich abgeschlossene Abenteuer geboten, die einfach überzeugend sind und ihren eigenen Charakter besitzen. Wer sich nur an großartig gezeichneten Comics erfreuen will und finster fantastischen Geschichten nicht abgeneigt ist, kann mit diesem Band eine Überraschung erleben.

Comic-Wertung: 8.5 out of 10 stars (8,5 / 10)

SPAWNARCHITEKTENDERANGST_887Clare, McFarlane, Nicolavitch, Briclot: „Spawn – Architekten der Angst“
OT: „Spawn Architects of Fear“ (2008) & „Spawn – Simoni“ (2003)
Genre: Comic, Fantasy, Action
Zeichener: Alexi Briclot
Übersetzung: Claudia Fliege
Lettering: Walproject
Verlag: Panini Comics, 116 Seiten, SC mit Faltcover
VÖ: 20.09.2011

Weiterführend Links:

Homepage von Spawn

Spawn bei Panini

Leseprobe bei Mycomics

Alexi Briclot-Hompepage

Spawn in der englischen Wikipedia