17. Japanfilmfest Hamburg: Yakuza und Anime

17.JFFH-Poster-Entwurf-Ryohei-Miyaji-vorschauZumindest gefühlt ist das Programm des 17. Japanfilmfest Hamburg, das 2016 vom 8.  Bis zum 12. Juni in unterschiedlichen Kinos in Hamburg stattfindet wieder deutlich umfangreicher geworden als in den vergangenen Jahren. Den Auftaktfilm bestreitet der Unterwelt-Thriller „Mozu“ im Metropolis mit niemand anderem als „Mister Yakuza“ höchstpersönlich, Takeshi Kitano. Aber auch sonst gibt es etliches zu entdecken, was unter normalen Umständen kaum in die deutschen Kinos kommt.

Es ist eigentlich erstaunlich genug, nicht nur Kinos, Vertriebe und Kritiker ächzen unter der Flut an neuen Filmen, die gerade in den vergangenen Jahren auf den deutschen und internationalen Markt drängen. Einer der großen Verlierer, zumindest auf den deutschen Kinomarkt ist dabei ganz definitiv die japanische Filmindustrie, die zwar nicht weniger produktiv geworden ist, aber immer seltener kommen die Filme, die früher gerne Garanten für spannendes und hochwertiges Arthaus-Kino waren, bei uns auf die Leinwand. Von Animes, also japanischen Zeichentrickfilmen ganz zu schweigen. Da verirrt sich regelmäßig eine Produktion des Studio Ghibli in den ansonsten von Disney und Pixar dominierten Markt, aber die große Fülle der tollen und auch experimentellen Zeichentrick-Filme wird hierzulande kaum  veröffentlicht.

17.JFFH-Poster-Entwurf-Ryohei-MiyajiUmso erfreulicher, dass das Japanfilmfest Hamburg nicht nur haufenweise sehenswerte Realfilme zeigt, sondern auch den Schwerpunkt Anime ausgebaut hat. Eines der Highlights aus dem tollen Programm (hier als PDF zum Download) ist sicher „Miss Hokusai“, der allerdings auch am 16.6. regulär in die Kinos kommt (Kritik kommt) und einen der einflussreichsten japanischen Künstler überhaupt, Katsushika Hokusai, ein humoriges Denkmal setzt. In dem Zuge wird auch die Doku „The Kingdom of Dreams and Madness“ über das Animations-Studio Ghibli gezeigt, die auch auf DVD erscheint.

Parallel dazu sei auch noch auf den Start einer Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg (MKG) hingewiesen, wo ab dem 10.Juli 2016 eine umfangreiche Schau mit dem Titel „Hokusai X Manga“ zu sehen ist, die einen Bogen schlägt von Hokusai bis zu moderner Popkultur.

Aber zurück zum 17. Japanfilmfest Hamburg: auch der notorische Vieldreher Sion Sono („Love Exposure“), dessen „The Whispering Star“ gerade in den Kinos läuft,  wird mit kleinen Filmreihe gefeaturedeiner Alle Infos gibt es auf der Homepage des Festivals und insgesamt werden mehr als 80 Filmproduktionen aus dem Land der untergehenden Sonne gezeigt. Unmöglich da die Rosinen herauszupicken. Für alle, die nicht dabei sein können, bleibt die Hoffnung, dass der eine oder andere Film so viel Anklang findet, dass sich zumindest für den Hausgebrauch, also die Videoauswertung ein vertrieb finden wird.

Na denn, Film ab.

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