Die Warrens – Dämonenjäger von Vatikans Gnaden – sind zurück auf der Leinwand. In „The Conjuring:Last Rites“ geht es um den letzten Fall, den das Ehepaar überhaupt untersucht hat, und um eine gebeutelte Arbeiterfamilie in dem Kleinstadt Pittson in Pensylvania. Der Abschluss der „Conjuring“-Filmreihe kommt am 4. September ins Kino und weiß zu unterhalten.
Im Jahr 1986 nehmen Ed (Patrick Wilson) und Lorraine (Vera Farmiga) Warren schon längst keine übersinnlichen Fälle mehr an. Eds Herz ist angeschlagen, der Arzt hat Aufregung verboten. Stattdessen muss sich das Paar bei seinen Vorträgen als „Ghostbuster“ veralbern lassen. An Eds 60. Geburtstag kommt auch die erwachsene Tochter Judy (Mia Tomlinson) zu Besuch und bringt ihren Freund Tony (Ben Hardy) mit. Tony ist Ex-Cop und sorgt auf der Feier für eine Überraschung. Aber Mutter Lorraine merkt, dass mit ihrer Tochter etwas nicht stimmt. Schon seit ihrer Geburt hat sie das Zweite Gesicht. Aber Judy winkt ab.
Und die Köpfe, die sich umdrehen, bringen mir den Rücken zum Brennen
Derweil fühlt sich die Familie Smurl in ihrem Haus in der Industrie-Kleinstadt Pittson schon länger nicht mehr wohl. Seit die zweitälteste Tochter der Familie zur Konfirmation von den Großeltern einen alten, mit Putten verzierten Spiegel geschenkt bekommen hat, häufen sich Unfälle und seltsame Phänomene. Die gläubigen Eltern wenden sich an die Kirche, doch tatkräftige Unterstützung bleibt aus. Die Familie wendet sich an das Fernsehen und weckt so die Aufmerksamkeit von Judy Warren. Die macht sich eigenmächtig auf den Weg nach Pittson. Tony, Ed und Vera folgen und werden unangenehm überrascht.
Das Feuer in deinen Augen hält mich am Leben
Möglicherweise braucht „The Conjuring 4 – Last Rites“ etwas zu lange um in die Gänge zu kommen. Aber schaurige Atmosphäre will auch sorgfältig aufgebaut werden, und die Schwere des letzten Falles der Warrens bedarf auch eines erzählerischen Bogens, der von Alpha bis Omega reicht. Der Prolog mit der hochschwangeren Lorraine anno 1964 knüpft schließlich die Verbindung zu diesem verwunschenen Spiegel.
Ich bin sicher, in ihr findest du Zuflucht
Allein, bis sich die Warrens dann doch (unfreiwillig) entscheiden, den Fall zu untersuchen, dauert es eine Weile. Die ist mit familiären Änderungen und Abschieden sehenswert gefüllt, sofern das Publikum mit dem „Conjuring“-Universum vertraut ist. Falls nicht, mag es zu lange dauern, bis die Heimsuchung Fahrt aufnimmt. Und die junge Generation bringt ebenso frischen Wind in die übersinnliche Ermittlung wie die mal wieder finster ausgeleuchtete Geisterbude.
(„She sells Sanctary“, The Cult, 1985)
An dieser Stelle ausführlicher zu werden, scheint ein wenig sinnbefreit, denn die Eckdaten des Franchise sind bekannt und vorgestellt, die dämonische Herausforderung ist genretypisch und wird souverän in Szene gesetzt. Regisseur Michael Chaves hatte bereits den Vorgänger „The Conjuring – The Devil Made Me Do it“ umgesetzt. Dafür allerdings durchwachsenes Feedback eingeheimst. „Last Rites“ ist definitiv packender. Im Abspann werden dann noch echte Archivbilder und –aufnahmen der Warrens gezeigt, die deren ganzes Lebenswerk umfassen. Auch das eine schöne Geste für den Abschluss einer starken Serie von Gruselfilmen.
„The Conjuring – Das letzte Kapitel“ ein sehenswerter, atmosphärischer Grusel-Thriller. Regisseur Chaves gelingt es an die Spannung und die Intensität des ersten Auftretens der beiden Warrens anzuknüpfen. Selbstredend wird hier weder das Genre neu erfunden, noch der Look des inzwischen zum Franchise-ausgeweiteten Grusel-Imperiums verändert. Gelungen ist auch die Einbeziehung des Nachwuchses. Aber das mag jede:r selbst sehen. Wer sich mit der Filmreihe schaurig wohlfühlt, wird mit einem der besten „Conjuring“-Filme belohnt.
The Conjuring – Das letzte Kapitel
OT: The Conjuring – Last Rites aka „The Conjuring 4“
Genre: Horror,
Länge: 135 Minuten, USA, 2025
Regie: Michael Chaves
Schauspiel: Vera Farmiga, Mia Tomlinson, Ben Hardy, Patrick Wilson,
FSK: Ab 16 Jahren
Verleih: Warner Bos.
Kinostart: 04.09.2025



