X-Men Red -Band 1: Gedankenspiele

Bis zum Kinostart des neuen „X-Men“-Films „Dark Phoenix“ in dessen Mittelpunkt Jean Grey steht, ist es nicht mehr lange hin (14.Februar 2019). Kein Wunder also, das Panini Comics mit begleitenden Marvel Comic Veröffentlichungen am Puls der neugierigen Leserschaft ist. Mit „X-Men Red“ präsentieren Marvel und Panini ein ganz neues X-Men Team, dass von einer auferstandenen Jean Grey angeführt wird. ein Story-Auftakt mit überraschenden Allianzen und alten Mutantenproblemen.

Nach ihrer Auferstehung und der Abkehr von der kosmischen Phoenix-Kraft blickt die Mutantin Jean Grey in eine vollkommen unbekannte Welt, die sie nicht mehr versteht. Die mächtige Mutantin stellt ein neues ein Team von X-Men zusammen und versucht die Welt zu retten, indem der Konflikt zwischen Menschen und Mutanten in zivilisierte Bahnen gelenkt wird.

Doch die Angst und die Ablehnung der Menschen sind stark und immer wieder fallen Lynchmobs über vermeintlich gefährliche Mutanten her, die ihre Kräfte manchmal auch nicht kontrollieren können. Während Jean und die „X-Men“ für Völkerverständigung eintreten, macht sich eine andere im Verborgen agierende Kraft die Konflikte zu Nutze, um Chaos und Terror zu verbreiten.

Für all jene, die mit der Geschichte von Jean Grey nicht sonderlich vertraut sind, gibt es an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung, da der comic-charakter in der kommenden Verfilmung ja eine wesentliche Rolle spielt. Für die Comic-Reihe „X-Men Red“ reicht es zu wissen, dass Jean Grey wiederauferstanden ist und nach wie vor eine der mächtigsten Mutantinnen der Welt ist.

Ansonsten gehört die rothaarige Mutantin zu den X-Men der ersten Stunde, die die Comic-Legenden Jack Kirby und Stan Lee 1963 mit einer eigenen Serie ins Rennen schickten. Jean hat wie Charles x Xavier telepathische Kräfte, kann aber auch telekinetisch auf Gegenstände einwirken. Im Laufe ihrer Comic-Karriere war Jean Grey mit Cyclops verheiratet, hat auch mal versucht mit Wolverine eine Beziehung zu führen und wurde in den 1990ern von der kosmischen Phoenix-Kraft in Anspruch genommen. Diese kosmische Ur-Energie hatte durchaus ein eigenes Bewusstsein, das sich auch negativ auf Jean Grey auswirkte und zu der eigenen Serie „Dark Phoenix“ führte. Anschließend wurde das Phoenix-Thema immer wieder mal aufgegriffen und in diversen „X-Men“-Stories und eigenen Comic-Reihen verarbeitet. Dabei konnte man immer an Jean Greys Kostüme erkennen, ob sie gerade gefährlich, weil bösartig, oder eben nicht ist. Mehr dazu auch in den bei Panini veröffentlichten beziehungsweise neu aufgelegten Stories „Dark Phoenix“ und „Phoenix“.

In der „X-Men Red“-Serie geht es um ein klassisches X-Men Motiv. Die Menschen haben Angst vor den Mutanten und wie in der Vergangenheit schon Professor X versucht nun Jean Grey ein friedliches Zusammenleben von Menschen und Mutanten hinzubekommen, aber die Widerstände sind erheblich. Storytechnisch ist der Auftakt der Serie von Autor Tom Taylor also eher solide ausgefallen. Interessanter ist da schon das neu zusammengestellte Team der X-Men, das aus Prinz Namor, Nightcrawler, Wolverine Laura, Honey Badger, Gentle und Trinary besteht und sein Hauptquartier im Schutz von Atlantis aufgeschlagen hat.

Die Geschichte wurde analog zu den „X-Men“-Ablegern „Gold“ und „Blau“ angelegt und lotet eben die Möglichkeiten dieses oben genannten Teams aus. Wie schon gesagt, ist das Storywriting solide, ohne spektakulär zu sein und die Zeichnungen von Mahmud Asrar haben einen leicht cartoonesquen Stil, der eher mit weichen, runden und organischen Charakteren agiert als muskelbepackte Krieger aufeinanderzuhetzen. Stilistisch und farblich ist das nahe bei dem Artwork der „Doctor Strange“-Serie von Chris Bachaldo oder jenem von Adrian Alphona in „Ms. Marvel“. Das ist durchaus Dynamisch und actiongeladen, aber eben nicht so Kraftstrotzend und testosterongeschwängert wie das eine ganze Zeit lang in Superhelden-Genre üblich war.

Insgesamt ist der Auftakt von „X-Men Red“ ganz vielversprechend und es bleibt abzuwarten, wie das Kreativ-Team aus TomTaylor uns Mahmud Asrar die Serie, die nach der US-Ausgabe 11, also mit dem kommenden Sammelbandbei Panini, endet, weiterspinnen und mit welchen Wendungen und berraschungen die Leser noch erfreut werden.

Comic-Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

X-Men Red -Band 1: Gedankenspiele
OT: X-Men Red 1-5, X-Men Red Annual 1, Marvel Comics, 2018
Autor: Tom Taylor
Zeichner: Mahmud A. Asrar, Pascal Alixe
Farben: Ive Svorcina et al,.
Übersetzung: Jürgen Petz
Verlag: Panini comics, Softcover, 156 Seiten
VÖ: 18.12.2018

X-Men Red bei Panini Comics