Mera – Königin von Atlantis: Spiel um den Unterwasserthron

Rechtzeitig zum Kinostart des großen „Aquaman“-Abenteuers im Dezember 2018 bekommt nicht nur DCs Held aus der Tiefsee hierzulande einen umfassenden Comic-Backup mit zahlreichen Veröffentlichungen aus dem Backkatalog, sondern auch „Mera“, ihres Zeichens die Geliebte von Auqaman, bekommt eine eigene Solo-Miniserie verpasst.

Die „Mera“-Miniserie „Königin von Atlantis“ ist zwar in sich abgeschlossen, fügt sich aber in die Handlung der aktuellen „Aquaman“-Serie ein. Insofern hat „Aquamans“ momentaner Hausautor Dan Abnett leichtes Spiel, einfach einen wichtigen Nebenstrang der Handlung zu einem eigenen Abenteuer weiterzuspinnen.

In der Miniserie muss Mera zurzeit ein Exil an Land erdulden und lebt mit Arthur Curry, also Aquaman, in dessen Leuchtturm in der Amnesty Bay. Arthur ist nicht mehr König von Atlantis und hat auch nicht vor das wieder zu werden, aber er bemüht sich, seine Verlobte Mera auf den Thron zu bringen. Die ist allerdings gerade selbst damit beschäftigt, handfest ihren Anspruch auf die Macht in Atlantis zu beweisen.

Während Aquaman in der Tiefsee Pläne schmiedet, muss Mera in Amnesty Bay einen Schurken namens Eel zur Strecke bringen, der wie sie über Aquakinese verfügt. Derweil hat sich Arthurs Halbbruder Orm an das Leben an Land gewöhnt und erlebt gerade ein Familienglück. Doch als er erfährt, dass Rebellen auf dem Thron von Atlantis sitzen, kommt das alte Machtgehabe wieder durch und Orm alias „Ocean Master“ macht selbst Ansprüche auf Atlantis’ Thron geltend. Kein Wunder dass es zum Kampf zwischen Orm und Mera kommt.

Die 2018 in den USA erschienenen Miniserie „Mera – Königin von Atlantis“ ist nicht die erste Serie von Aquamans Vertrauter. Doch weil im Rebirth Zeitalter alles ein wenig anders ist und die Vergangenheit ebenfalls neugeschrieben wurde, ist Mera nicht mehr Arthurs Ehefrau, sondern wieder seine Verlobte. Das alles lässt sich trefflich in der „Aquaman“-Anthologie nachvollziehen. Für die Handlung in „Königin von Atlantis“ ist das allerdings kaum von Belang, denn Aquaman glänzt durch Abwesenheit und insgesamt ist die Story um den Thron des Unterwasserreiches auch stilistisch ein wenig auf junge Leserinnen abgestimmt. Das ist in sich stimmig und weiß auch zu gefallen. Vor allem, weil es viele starke weibliche Charaktere gibt.

Das große erzählerische Manko in „Königin von Atlantis“ ist, dass die Miniserie zwischen Aquaman 6 und Aquaman 7 angesiedelt ist und „Mera“ hier in ihrer Serie allenfalls einen Teilerfolg erreicht, denn der Krieg um Atlantis wird in der Hauptserie „Aquaman“ zu Ende erzählt. Das Artwork von Lan Medina ist solide und dynamisch, aber auch nicht herausragend. Die Farben und die Hintergrunde, insbesondere unter Wasser, wirken hingegen nicht sehr plastisch und filigran.

Die DC-Miniserie „Mera – Königin von Atlantis“ bleibt leider einiges schuldig, vor allem, weil der Kampf um die Herrschaft um Unterwasserreich hier nicht abgeschlossen wird. Mera erreicht nur einen Etappensieg auf den Weg, „Königin von Atlantis“ zu werden.

Comic-Wertung 5 out of 10 stars (5 / 10)

Mera – Königin von Atlantis
OT: Mera – Queen of Atlantis 1 – 6, DC Comics, 2018
Genre: Superhelden, Comic,
Autor: Dan Abnett
Zeichnungen: Lan Medina
Farben: Veronica Gandini
Übersetzung: Carolin Hidalgo
Verlag: Panini Comics, Softcover, 148 Seiten,
VÖ: 20.11.2018

Mera bei Panini comics