Doctor Strange 6 – Der Hexer von New York

Zugegeben, als Fan bin ich gespannt, wie es mit dem Obersten Hexer in Marvels Comic-Universum weitergeht. Soviel lässt sich sagen, es geht dunkel zu, denn New York befindet sich während die vorlegenden Abenteuer im Sammelband „Doctor Strange 6“ sich ereignen, in der Darkforce Dimension und Hydra hat die USA übernommen. Seinen Humor hat Stephen Strange trotzdem nicht verloren.

Wir erinnern uns: Der legendär gute Storybogen von Jason Aaron ist mit dem „Doctor Strange Band 5″ abgeschlossen und Autor Dennis Hopeless („Spider-Woman“) übernimmt die Serie zusammen mit Zeichner Nick Henrichon, gelegentlich unterstützt von weiteren Autoren und Zeichnern. Außerdem spielen die Ereignisse in „Der Hexer von New York“ zum Teil noch während des „Secret Empire“-Events. Wenn ihr da also auch am Start seid, wäre es vielleicht stimmiger, den Event zuerst zu Ende zu lesen. Aber notwendig ist das nicht. Zugleich ist dieses Event auch nicht gerade der beste „Doctor Strange“ Neueinsteiger-Zeitpunkt, wenn man sich nicht in Hydras Machtspiele vertiefen will.

Die Situation ist jedenfalls folgende: Doctor Strange hat eine neue Assistentin, Zelma Stanton, die als Bibliothekarin im Sanctum Sactorum angefangen hat, aber seit Wong nicht mehr da ist von Strange auch in den mystischen Künsten unterwiesen wird. Es war zudem ein taktisch geschickter Coup von H.Y.D.R.A. unter der Führung von Captain America Steve Rogers, die irdischen Helden zu teilen. Eine Abordnung hängt im Weltall fest und kommt nicht durch den Schutzschild und zudem wurde die Stadt New York  von den mächtigen Magiern auf Hydras Seite in die Darkforce Dimension verfrachtet. Hier steckten nicht nur die normalen Einwohner zusammen mit diversen dämonischen Sitzenbleibern fest, sondern auch etliche Superschurken wie der Kingpin, Wilson Fisk, der neuerdings sein Failble für Nachbarschaftshilfe entdeckt hat – und eben auch die Superhelden.

Stephen Strange müht sich redlich die finsteren magischen Bedrohungen zu bekämpfen, aber deren Zahl scheint nicht enden zu wollen. Zudem nervt Stranges Erzrivale Baron Mordo, der von Hydra quasi als Stadthalter in der New York Darkforce Zone eingesetzt ist und in Stranges Hütte residiert. Also genug zu tun für den obersten Magier. Eventuell sollte er sich doch mal nach Verbündeten umgucken.

Eines kann ich vorwegnehmen, die Abenteuer von Doctor Stephen Strange bleiben auch mit Dennis Hopeless am erzählerischen Drücker höchst unterhaltsam und das Artwork stimmt auch. Zwar sind die Zeichnungen bei weitem nicht mehr so organisch wie bei Chris Bachaldo, aber die Strichführungen und Schraffuren von Niko Henrichon und Co. haben ihre ganz eigene Dynamik. Die wird durch die nach wie vor sehr atmosphärische Farbgebung noch unterstrichen. Also, das Artwork kann sich sehenlassen und Autor Hopeless geht mit den Vorgaben der Eventrahmenhandlung sehr lässig um und schafft es, den Abenteuern des Zauberers einen eigenen Charakter zu verpassen. Also genau so, wie man das als Fan gerne hat.

Der Kreativ-Wechsel in der großartigen „Doctor Strange“-Serie läuft reibungslosvonstatten und nach wie vor bleibt „Doctor Strange“ einer der interessantesten aktuelleren Marvel-Titel. Dranbleiben lohnt sich.

Comic-Wertung:8 out of 10 stars (8 / 10)

Doctor Strange 6 –Der Hexer von New York
OT: Doctor Strange (2015) 21-26, Marvel Comics, 2016-2017
Autor: Dennis Hopeless
Zeichner: Nico Henrichon, Kevin Nowlan.
Farben: Java Tartaglia, Dan Brown
Übersetzung: Marc-Oliver Frisch
Verlag: Panini Comics, Softcover, 148 Seiten
VÖ: 08.05.2018