Secret Empire 4: Angriff der Hydra Avengers

In Marvels Superhelden-Event „Secret Empire“ ist die Halbzeit erzählt. Nun sollte es in „Secret Empire 4“ also richtig rund gehen und Autor Nick Spencer muss so langsam mal zusehen, dass er den Konflikt um die Hydra-Herrschaft nicht immer weiter anheizt, sondern auch tragende Storyentwicklungen aus dem Hut zaubert. Auf geht: Der Widerstand steht unter Druck, wie der geneigte Leser weiß.

Aber zunächst der an dieser Stelle übliche Hinweis, dass die Handlung fortlaufend ist und bereits veröffentlichte Story-Fakten somit nicht als Spoiler angesehen werden. Wer es ausführlicher mag, und sich die Spannung nicht versauen will, kann bei der Besprechung von „Secret Empire 1“ zu lesen beginnen.

In irgendeiner seltsamen Traumdimension hängt ein alternativer Steve Rogers fest und träumt seltsame Dinge. Red Skull, der zufällig vorbeischlendert, hält den Aufenthaltsort allerdings für die Hölle an sich. Aber das nur nebenbei;
denn ganz aktuell steht das Versteck des Widerstands im „Mount“ gerade kurz vor einem Angriff der Hydra-Truppen, die bei der leidigen Suche nach Fragmenten eines kosmischen Würfels den Standort des Widerstands herausbekommen haben. für die rebellierenden Superhelden sollen die Fragmente Steve Rogers „heilen“ und so die Realität verändern, denn aktuell hält sich Captain America für eine Hydra-Agenten und hat die USA mit den modernen Faschismus der Geheimorganisation unter Kontrolle gebracht.

Während der Widerstand auf den Angriff wartet, ist Black Widow mit ihrer Truppe junger Nachwuchshelden nach Washington unterwegs, um Steve Rogers zu töten. Dabei soll ein mysteriöser alter Mann helfen, der aus Hydras Gefangenschaft befreit wurde. Aber Hydra hat noch eine anderen schlagkräftigen Gefangenen in Petto, der den „Mount“ des Widerstandes zerlegen soll: den Hulk.

Ach ja, im New York der Darkforce-Dimension muss Daredevil derweil anerkennen, dass Wilson Filsk alias Kingpin, ein kluger Gauner ist, der den Menschen in dieser Notlage hilft, einfach aus Gefälligkeit. Ein Schelm wer Böses dabei denkt, oder sich gar an Marlon Brando als „Der Pate“ erinnert fühlt, der seine Nachbarschaft regierte, indem er später einmal Gefälligkeiten einforderte.

Das Artwork stammt wie bisher auch großteils von dem begnadeten Duo Andrea Sorrentino und Rob Reis und wird an gegebenen Handlungsorten wie auch in Band 3 ergänzt von anderen Zeichnern und Koloristen. Das Konzept geht auf und weil die beiden Rezensionsexemplare zeitgleich eingetroffen sind, konnte ich nach „Secret Empire 3“ direkt weiterlesen und hatte auch weniger Probleme direkt wieder in die Story einzusteigen. Vielleicht ist das ein Tipp für Leser, die noch nicht wissen, ob sie Bock haben auf das „Secret Empire“-Event: einfach mal abwarten, bis die gesamte Story vorliegt.

Die Story entwickelt sich in der Tat sehr spannend und anders als bei Brian M. Bendis „Marvel-Event „Age of Ultron“ stellt sich auch im bei Panini erschienenen „Secret Empire“-Band 4, der die US-Ausgaben 6 und 7, enthält noch keine Langeweile ein. Im Gegenteil, die Nebenschauplätze nehmen wenig Platz ein und die Hauptstränge der Handlung eilen in Siebenmeilenstiefeln auf ein Finale zu, dass noch immer bahnbrechendes Potential hat. Aber machen wir uns nichts vor, in Superheldenwelten ist es oft wie im Märchen: Am Ende wird alles gut. Oder es endet wie in der TV-Soap-Opera „Dallas“: Es war alles nur geträumt.

Das Marvel-Superhelden-Event um die Herrschaft der fiesen Geheimorganisation Hydra unter dem Kommando von Captain America zeigt auch im vierten Band keine Ermüdungserscheinungen. Im Gegenteil: Autor Nick Spencer steuert auf ein hochspannendes Finale zu.

Comic-Wertung: 8.5 out of 10 stars (8,5 / 10)

Secret Empire 4: Angriff der Hydra Avengers
OT: Secret Empire 6-7, 2017, Marvel Comics
Genre: Superhelden, Comic,
Autor: Nick Spencer
Zeichner: Andrea Sorrentino, Rob Reis, et al.
Farben: Andrea Sorrentino, Rob Reis, et al.
Übersetzung: Michael Strittmatter
Verlag: Panini Comics, Heft, 76 Seiten,
VÖ: 17.04.2018

Secret Empire 4 bei Panini

Secret Empire in der Marvel Wiki (Englisch)