Batman – Niemandsland 3: Masse und Macht

Als Mitte Dezember 2017 der dritte „Batman“-Sammelband zu dem legendären Crossover-Storybogen „Niemandsland“ bei Panini Comics herauskam, hatte sich das postapokalyptische Setting eines in Trümmern und Chaos liegenden Gotham zwar gesetzt, aber jetzt beginnen die spannenden Verteilungs-und Revierkämpfe. Auf in die Kampfzone.

Wir erinnern uns: Nachdem Gotham von einem Erdbeben und einer Seuche heimgesucht wurde, hat die USA die Metropole zur Sperrzone erklärt und die Stadtgrenze schwer abgesichert. Im Inneren ist kaum mehr ein normales Leben möglich, Gangs beherrschen die Straßen, die Ordnungsmacht und die Superhelden scheinen verschwunden. Das Story-Event „Niemandsland“ (OT:“No Man’s Land“) zog sich, perfekt getimt die Millenniums-Angst aufgreifend, fast das gesamt Jahr 1999 durch so ziemlich alle Veröffentlichungen aus dem „Batman“-Universum bei DC Comics. An dieser Stelle die gesamten Handlungswendungen nachzuerzählen, ist schlicht nicht angesagt. Nachzulesen ist alles soweit in den bisher bei Panini Comics erschienenen Sammelbänden „Batman: Niemandsland 1“ und „Batman: Niemandsland 2“.

Während Two-Face versucht, das Gebiet, das er und seine Leute kontrollieren, auszuweiten, indem eine Angriff auf das Pinguin-Territorium startet, kann sich Comissioner Gordon noch immer nicht an die Anarchie in seiner Stadt gewöhnen. Viele seiner ehemaligen Cops missverstehen seine Befehle als würde Gordon Privatinteressen verfolgen. Derweil hält sich Batman auch weiterhin im Hintergrund und die Identität des neuen schweigsamen Batgirls wird dem Leser enthüllt. „Azrael“ lehnt sich in dieser „Sammelausgabe“-Ausgabe etwas zu weit aus dem Fenster und versucht, auch ohne die Macht seiner Maske auf den Straßen für Ordnung zu sorgen, das ist allerdings gar nicht so einfach. Und die Nachwuchshelden der „Young Justice“ um „Robin“ und „Superboy“ haben ziemlichen Stress dabei, nach Gotham zu gelangen. Aber Robin gibt nicht auf und will sich keineswegs von Batman ausgrenzen lassen.

Ich gestehe, als Fan und Leser hatte ich bislang mit den Azrael-Auftritten im Rahmen des „Niemandsland“-Events so meine Probleme. Aber die beiden „Azrael“-Ausgaben (Nr. 56 & 57) schaffen mir persönlich endlich Zugang zu dieser Superhelden-Figur. Überhaupt gibt es in diesem dritten „Niemandsland“-Sammelband einige erhellende Storybögen, in denen ein paar Hintergründe aufgearbeitet werden.  Daneben sorgen die von Greg Rucka in bester Crime Noir Tradition gehaltenenen Stories „Wechselspiele“ und „Zusammenkunft“ für einen spannenden Rahmen in dem Comic-Event und treiben die Handlung um einiges voran.

Mit der Veröffentlichung der kompletten „Niemandsland“-Saga aus dem „Batman“-.Universum hat sich Panini eine Mammut-Aufgabe gestellt und wird dieser bislang auch wirklich gerecht. „Batman“-Nerds können in der englischsprachigen Wikipedia nachlesen, dass es auch bei DC bereits einige Sammelbande zu „Neverland“ gab, die aber wichtige Nebenserien ausgeklammert haben und daher nicht das gesamte „Neverland“-Epos zusammenfasten. Insofern dürfen sich die deutschen Leser freuen, dass Panini in dieser Hinsicht Batmans Mutterkonzern DC mal zeigt wie Compilations gehen.

Das „Batman“ Neverland-Crossover ist unter Fans sowieso schon Legende und die ersten beiden Sammelbände, die bei Panini-comics erschienen sind, waren schon stark, aber „Batman Niemandsland 3“ kann das bislang geschehene nochmals toppen. Dieses Event ist ganz großes Kino.

Comic-Wertung:9 out of 10 stars (9 / 10)

Batman: Niemandsland – Band 3
OT: Legends of the Dark Knight 119-120, Shadow of the Bat 87, Batman 567, Detective Comics 734, Young Justice: No Mans Land 1, Robin 67, Azrael 56-57, Batman Chronicles 17, DC Comics, 1999
Autoren: Greg Rucka, Dennis O‘Neil, Chuck Dixon, et al.
Zeichner: Mike Deodato Jr Damian Scott, Graham Nolan,. et al
Farben: Roberta Tewes, Wildstorm FX et al.
Übersetzung: Marc Hillefeld, Ralph Kruhm
Verlag: Panini Comics, Softcover, 276 Seiten
VÖ: 12.12.2017

englischer Wikipedia-Eintrag zu Batman Niemandsland

Niemandsland 3 bei Panini Comics