Dark Matter – Staffel 1: Ohne Erinnerung im All

Die dunkle Materie in der kanadischen Sci-Fi-Serie „Dark Matter“ ist wohl eher die Erinnerung einer Raumschiffcrew, die unterwegs verloren gegangen ist. die von den Spartensendern Space und Syfy produzierte Serie erschien Mitte November bei Justbridge Entertainment für den Hausgebrauch. Also mal ohne viel Vorrede hinein, in die Amnesie der Weltraumreisenden.

Ein Unfall im Weltraum beschädigt den Transporter Raza und der Alarm weckt die Crew auf. Doch direkt vom Aufwachen an herrscht Spannung zwischen den sechs Individuen, die allesamt ihre Erinnerung verloren haben müssen wohl oder übel zusammenarbeiten. Sie reden sich mit Zahlen an, die die Reihenfolge ihres Aufwaches kennzeichnen. Eins (Marc Bendavid), Zwei (Melissa O’Neil),Drei (Anthony Lemke), Vier (Alex Mallari Jr.), Fünf (Jodelle Ferland) und Sechs (Roger Cross) finden bei der Erkundung des Raumschiffes zunäcvhst einen Waffenlieferung, mit der sie nichts anfangen können und dann einen Androiden (Zoie Palmer). Der kontrolliert zwar die technischen Systeme, kann aber auch nur die Akten der Crew heraussuchen. Was die sechs zu wiesen bekommen, gefällt ihnen ganz und gar nicht und fühlt sich zudem auch noch falsch an.

Science-Fiction-Fans bekommen in diesem Jahr einiges geboten, während im Kino mit „Ghost in a Shell“ und Blade Runner 2049“ zwei Top Titel erschienen und diverse andere Filme auch schon mal direkt auf DVD erscheinen sind, gibt es auch einen ganzen Haufen an Serienfutter. „Dark Matter“ ist eine kanadische TV-Serie, die 2015 ausgestrahlt wurde und inzwischen nach der dritten Staffel abgesetzt wurde. Aber bis dahin wollen im Weltraum noch diverse Abenteuer bestanden werden.

Die Macher und Joseph Malozzi und Paul Mullie, stecken nicht nur als Produzenten auch hinter den erfolgreichen „Stargate“-Serien, sondern konzipierten „Dark Matter“ auch schon 2012. Damals würde aus dem TV-Serienformat nichts und es kam zu einer Comic-Umsetzung. Eben diese bildet nun die Vorlage für die TV-Serie „Dark Matter“. Mission also doch erfüllt.

Das Serienformat setzt so ein bisschen auf die „Lost in Space“-Thematik, den gerade zu Beginn der ersten Staffel hat die Crew aus sechs Unbekannten und einem Androiden in weiblicher Gestalt einiges damit zu tun, die eigene Identität und auch den eigentlichen Auftrag zu klären. Daraus ergibt sich dann eine lose Reihung von in sich abgeschlossenen Abenteuern, die zumeist jeweils in einer 42minütigen Folge abgehandelt werden. Das hat Ähnlichkeiten mit Genreklassikern wie „Farscape“ (bloß ohne Puppen) oder „Firefly“ (bloß ohne Witz). Jedes Mal gibt es zudem noch weiter Background-Infos zu der Besatzung, die auch nachdem sie ihre Namen weiß, daran festhält, sich gegenseitig mit Nummern anzusprechen.

Die Produktion der Serie ist nicht sonderlich aufwändig, aber aus dem begrenzten Budget holt die Serie doch Einiges an Dynamik heraus. Egal, ob eine Revolution auf einem Minenplaneten ansteht oder ob ein havariertes Raumschiff eine überraschend bissige Besatzung aufweist. Richtig viele spacige Außenaufnahmen oder planetare Zwischenstopps gibt es zwar nicht, aber das Innere des Raumschiffes ist eine sehr gelungene Kulisse. Actiontechnisch muss sich „Dark Matter“ – wohl aus Kostengründen –ebenfalls sein weinig zurückhalten. Für aufwändige Effekte bleibt einfach kein Raum.

Die Besetzung mit kaum bekannten Darstellern folgt der Team-Logik und es werden eher Typen aus Individuen besetzt. Dennoch machen die Darsteller um die chefige Melissa O’Neal und den schlaumeiernden Marc Bendavid ihre Sache mehr als ordentlich. Gegen die zum Teil mit dem Holzhammer konstruierten Dialoge hilft das freilich auch nicht immer.

Low Budget Produktionen sind gerade im Serien und Science Fiction Bereich traditionell keine Seltenheit und viele Zuschauer empfinden es immer wieder als Anreiz und Herausforderung, die Zukunftsvision die ein Format erfindet mit der eigenen Fantasy weiter zu imaginieren. Das wäre im Fall von „Dark Matter“ allerdings besser zu bewerkstelligen, wenn die Story wie das heute üblich ist, einen oder mehrere rote Fäden hätte, die sich durch die episodenhafte Handlung zeihen. Nun gut, mit der Suche nach der eigenen Identität hat die Crew der Raza genug zu tun, dass dies allerdings etwas dürftig ist, zeigt sich, wenn die Serie in der Mitte der ersten Staffel einige Längen aufweist.

Letztlich ist die erste Staffel der Science-Fiction-TV-Serie „Dark Matter“ aus der Feder der „Stargate“-Macher solide Genreunterhaltung geworden, die wohl eher auf ein jüngeres Publikum abzielt als auf eingefleischte SCi-fi-Nerds. Es bleibt abzuwarten, wohin die Reise der Raza geht. Fans wissen, der Weltraum hat unendliche Weiten zu bieten.

Serien-Wertung:6 out of 10 stars (6 / 10)

Dark Matter – Staffel 1
OT: Dark Matter – Season 1
Genre: Sci-fi, TV-Serie
Länge: ca. 570 Minuten (13 x 44 Min.)CAN, 2015
Idee: Joseph Malozzi, Paul Mullie
Regie: Ron Murphy, T J Scott, Bruce McDonald, et al.
Darsteller: Melissa O’Neil, Zoie Palmer, Jordelle Ferland, Anthony Lemke, Roger Cross, Marc Bendavid,
Extras: 13 Clips „Behind the Scenes“ (dt. Untertitel)
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Justbridge Enterttainment
DVD- & BD_VÖ: 10,.11.2017
Dark Matter bei Syfy

Dark Matter bei Justbridge Entertainment