Killshot – Gnadenlose Jagd”: Set This House on Fire

Zumindest die Papierform des Thrillers “Killshot – Gnadenlose Jagd”, der am 25.Januar auf BR 3 im deutschen TV läuft, könnte den einen oder anderen zum Einschalten bewegen: Romanvorlage von Elmore James, Diane Lane, Mickey Rourke und Joseph Gordon-Levitt in den Hauptrollen und mit John Madden („Shakespeare in love“) steht ein namhafter Regisseur hinter der Kamera.  Und alles beginnt mit einem missglückten Auftrag – und der kleine Bruder des Killers „Blackbird“ stirbt. Wer weiß, ob sich die Dinge in „Killshot“ anders entwickelt hätten, wenn Blackbird nicht so sentimental wäre.

Denn dann hätte sich Armand „Blackbird“ Degas (Mickey Rourke), ein indianisch stämmiger Auftragskiller für die Torontoer Mafia, vielleicht gar nicht auf Ritchie Nix (Joseph Gordon-Levitt) eingelassen, der ihm zufällig über den Weg läuft, als Armand sich gerade zur Ruhe setzten will. Ritchie ist ein Kleingauner, der eine neue Masche ausprobiert: Er droht einem Immobilienmakler damit, Feuer in den leer stehenden Häusern zu legen. Als er dann mit Armand im Schlepptau im Maklerbüro auftaucht, kommt es zu einer folgenschweren Verwechslung, denn Wayne Colson (Thomas Jane), eigentlich Stahlarbeiter, sucht einen neuen Job und steht eher zufällig im Büro des Maklers, bei dem auch seine Frau Carmen (Diane Lane) arbeitet.

Ritchie will den vermeintlichen Makler einschüchtern, doch Colson weiß sich zu wehren, lockt die Ganoven raus und schlägt sie in die Flucht. Nun hat Blackbird ein Problem, denn sein bisheriger Erfolg als Killer beruht darauf, dass er keine Zeugen hinterlässt. Jetzt hat er zwei am Hals und die kommen auch noch in das Zeugenschutzprogramm des FBI.

„Killshot“ ist eine Gaunerkomödie, mit vielen Verwirrungen und einer gehörigen Portion Zufall, wie es so typisch für viel Romane und Stories von Bestseller-Autor Elmore Leonard ist. Der hat immerhin die Vorlagen zu „Jackie Brown“, „Out of Sight“ und auch „3:10 to Yuma“ geschrieben. Doch nicht alle Stories des hochgelobten Autors müssen auch verfilmt werden. „Be Cool“ und „Hawaii Crime Story“ zum Beispiel waren zwar gut besetzt, konnten aber nicht überzeugen – auch, weil die Stories etwas zu lahmarschig waren.

Die Filmstory von „Killshot“, adaptiert von Drehbuchautor Hossein Amini („Drive“, 47 Ronin“, „Snow White and the Huntsman“),   bewegt sich nun gekonnt dazwischen. Die hochkarätige und namhafte  Besetzung stimmt und vor allem die Dramatik zwischen Diane Lane und Mickey Rourke weiß zu fesseln. Dazu sind die meisten anderen Figuren stimmig gezeichnet und dargestellt. Allein die  spins der Handlung sind häufig zu vorhersehbar und etwas abgegriffen. Bisweilen wirkt das Leinwandgeschehen daher leicht überzogen oder konstruiert.

Regisseur John Madden hat zwar 1998 mit „Shakespeare in Love“ einen umwerfenden und höchst erfolgreichen Film gemacht, anschließend aber nur bedingt erfolgreiche Filme gedreht: Weder „Correllis Mandoline“ noch „Der Beweis“ vor „Killshot“ waren außergewöhnlich sehenswert oder erfolgreich, hatten aber ihre Momente. „Killshot“ hingegen hat Längen. 2010 dreht John Madden den Thriller „Rine offene Rechnung“, bevor ihm mit der „Silver Surfer“-Komödie „Best Exotic Marygold Hotel“ wieder ein internationaler Kassenschlager gelang.

In der Thriller-Komödie „Killshot“ verlässt sich Regisseur Madden zu sehr auf die vermeintliche Kraft der Vorlage und die Leinwandpräsenz seiner Darsteller. So wird „Killshot“ nicht zu einem filmischen Highlight, aber solide Krimi-Unterhaltung mit einem Schuss schwarzen Humors ist „Killshot“ schon geworden.

Film-Wertung:5.5 out of 10 stars (5,5 / 10)

Killshot – Gnadenlose Jagd
OT: Killshot
Genre: Thriller
Länge: 91 Minuten, USA, 2007
Regie: John Madden
Darsteller: Mickey Rourke, Diane Lane, Thomas Jane, Joseph Gordon-Levitt, Hal Holbrook
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Senator Home Entertainment /Universum Film
Kinostart: 16.07.2009
DVD-VÖ: 12.03. 2010