Into The Badlands –Staffel 1: Drogenhölle Südstaaten

into_the_badlands__staffel_1_szenenbilder_05-vorschauMit einigen hochgelobten und extrem erfolgreichen TV-Serien-Highlights wie Mad Man“, „The Walking Dead“ und allen voran „Breaking Bad“ hat sich der amerikanische Sender AMC einen guten Ruf bei den Zuschauern erspielt. Aber auch die neueren Serien-Generationen brauchen sich nicht zu verstecken, wie das Remake des schwedischen „Humans“ oder auch die postapokalyptische Südstaaten-Martial-Arts-Saga „Into the Badlands“ deren erste Staffel hierzulande am 4.November auf DVD und Blu-ray erschienen ist.

Wenn die ersten Staffeln amerikanischer TV-Serien vergleichsweise wenig Folgen beinhalten, wertet man das gemeinhin auch als Zeichen, dass sich die Verantwortlichen noch so sicher sind, ob das Konzept beim Zuschauer ankommt. Der Zuschauer sollte das allerdings nicht missverstehen und nun annehmen, ihm würde hier Unausgegorenes vorgesetzt werden. Nein, auch „The Walking Dead“ begann mit sechs Folgen und „Breaking Bad“ mit sechs und einem Piloten. Jetzt aber zu „Into the Badlands“: Die Mischung aus Science-Fiction-Setting, Martial Arts und Western hat es durchaus in sich und trifft den Zeitgeist.

into_the_badlands__staffel_1_szenenbilder_19In einer nicht näher definierten Zukunft, ist die Welt wie wir sie kennen durch endlose Kriege verschwunden, die so lange zurückliegen, dass sich keiner mehr an sie erinnert. In den einstiegen USA hat sich eine Art Feudalherrschaft etabliert. Mächtige Barone haben das bekannte, Badlands genannte Territorium untereinander aufgeteilt und bauen dort im Wesentlichen Mohn zur Drogenherstellung an.  Die Bauern und Arbeiter der Barone werden durch Armeen von Kriegern, so genannten Clippern in Schach gehalten und auch beschützt.

into_the_badlands__staffel_1_szenenbilder_02Sunny (Daniel Wu) ist ein kampferprobter Befehlshaber in der Clipper-Armee des Barons Quinn (Marton Csokas). Die Handlung von „Into The Badlands“ beginnt, als Sunny auf der Jagd nach nomadisierenden Banden, auf einen überlebenden Bauernjungen stößt. Der M K genannte Junge (Aramis Knight) hat  das Interesse der „Witwe“ geweckt, einer Baronin, die aber von den anderen Herrschern nicht vorbehaltlos anerkannt wird. Sunny bringt MK in Quinns Fort und stellt dort fest, dass der Junge ungeahnte Kräfte besitzt. Wenn er verletzt wird, verwandelt sich MK in eine seelenlose Tötungsmaschine.

into_the_badlands__staffel_1_szenenbilder_12Derweil beginnt Sunny an seiner Loyalität Quinn gegenüber zu zweifeln. Quinn ist krank, weigert sich aber seinen Sohn Ryder (Oliver Stark) mit mehr Befugnissen zu betrauen. Außerdem ist Sunnys Geliebte, die Heilerin Veil (Madeleine Mantock) schwanger und damit in Gefahr, denn den Clippern ist es verboten, Familie zu haben.  Der Krieger nimmt den Jungen unter seine Fittiche und schmiedet Pläne, die Badlands zu verlassen.

- Into the Badlands _ Season 1, Epsiode 1 - Photo Credit: Patti Perret/AMC„Into The Badlands“ wurde von den Serien-Masterminds Miles Millar und Alfred Gough erdacht und von Hauptdarsteller Daniel Wu mitproduziert. Der in den USA geborene Wu, ist in Asien längst ein Action-Megastar gewesen, bevor er 2011 seinen ersten englischsprachigen Film drehte. Und so verwundert es auch nicht, dass einer der wiederkehrenden Schauwerte der Serie die Martial-Arts-Einlagen sind, die gut choreografiert und in Szene gesetzt sind. Dazu wird das Schwert- und Tritt-Spektakel immer auch mit plakativen Blutspritzern garniert.

into_the_badlands__staffel_1_szenenbilder_01Doch auch die Handlung stimmt. In typischer „Wir müssen hier raus“-Manier entwickelt das Drehbuch der ersten Staffel eine stetig komplexer werdende Ausgangssituation, die es spannend macht, ob Sunny und Mk und ihre Gefährten aus dieser Situation entkommen können. Freilich schaffen die sechs Folgen der ersten Staffel es gerade mal, das Setting zu etablieren, die Konfliktlinien aufzuzeigen und die Hauptcharaktere stabil in die Handlung einzufügen. Aber das steigert die Vorfreude auf die kommende zweite Staffel umso mehr. Dafür müsste man sich zwar nicht, wie die Macher behaupten, auf dem chinesischen Klassiker „Die Reise nach Westen“ aus dem 16. Jahrhundert berufen, aber es schadet auch nichts, sich in die lange Reine der Martial Arts und Anime-Titel einzureihen, die sich auf das Werk berufen.

Vor allem das dystopische Szenario weiß zu gefallen. Zwar könnten die Barone statt Opium genausogut Baumwolle anbauen, weil hier eine Südstaaten-Feudalgesellschaft zitiert wird, aber Rauschgift ist selbstredend verruchter und sexier. Aber die Reste untergegangenen Zivilisation wie mit fossilen Brennstoffen betriebene Fahrzeuge und die archaische, streng hierarchische Gesellschaftsordnung vertragen sich gut mit der handfesten Art der Kämpfe.

Ein bisschen Mad Max Feeling, ein bisschen „Game of Thrones“-Intrige, ganz viel Italo-Western und der Bruce Lee Faktor machen die erste Staffel von AMCs „Into the Badlands“ zu einem kurzweiligen Serienvergnügen mit viel Potential.

Serien-Wertung:7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

into_the_badlands_st_1_bd_bluray_box_888751920095_2dInto the Badlands – Staffel 1
OT: Into the Badlands Season 1
Genre: TV-Serie, Science,-Fiction, Martial Arts, Action
Länge: 225 Minuten (6 x 42 Minuten), USA, 2016
Idee & Drehbuch: Alfred Gough, Miles Millar
Regie: Dave Dobkin, Guy Ferland,
Darsteller: Daniel Wu, Aramis Knight, Orla Brady, Ally Ioanidis
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Universum
DVD- & BD-VÖ: 04.11.2016

Into the Badlands bei AMC