The Conjuring: Die Geisterjäger und das Spukhaus

THE CONJURINGIn der kommenden Woche starte bei uns die von Horrorfans sehnlich erwartete  Fortsetzung des Kassenschlagers „The Conjuring“, die 2013 nicht nur in den USA für  sommerliche Gruselfieber sorgte. „Saw“-Regisseur James Wan hatte nachdem er bereits mit „Insidious“ quasi zur klassischen Spukgeschichte zurückgekehrt war, gleich Nägel mit Köpfen gemacht und sich einen Fall des amerikanischen Dämonologen-Paares Lorraine und Ed Warren herausgepickt, um eine wirkungsvolle Poltergeist-Story auf die Leinwand zu bringen. Zur Einstimmung auf „Conjuring 2“ der am 16.06.2016 bei uns in die Kinos kommt, hier noch mal eine Vorstellung des ersten Kino-Spuks.

IMG_0478.dngKein Witz: Das amerikanische Ehepaar Ed und Lorraine Warren war vor allem in den 1970er und 80er Jahrne als parapsychologische Experten und vom Vatikan anerkannte Dämonologen unterwegs und haben in den USA etliche vermeintliche Spukfälle untersucht, sich in Talkshows und in Büchern mit übersinnlichen Phänomenen befasst. Einer der bekanntesten Falle ist sicher das Familiendrama in  Amityville, bei dem ein Vater seine ganze Familie tötet, weil er von einem Geist besessen war; oder das zumindest Behauptete. Die Begebenheit stand Pate bei zahlreichen Verfilmungen. Auch der 2009 erschienene Gruselfilm „Das Haus der Dämonen“ (OT: The Haunting in Conneticut, 2009) beruht auf Unterlagen der Warrens.

THE CONJURINGAber zurück zu „Conjuring – Die Heimsuchung“: Bereits in den 1960er Jahren hatten es die Warrens mit einem verfluchten Haus zu tun, das die Familie Perron, die mit ihren vier Töchtern hier eingezogen ist, terrorisierte. Carolyn (Lilly Taylor) und Roger (Ron Livingston) Perron haben genug vom Großstadtleben und ziehen mit ihren vier Töchtern in ein altes Haus in Harrisville, das idyllisch am See liegt. Doch schon bei der Ankunft weigert sich der Familiencollie das neue Domizil zu betreten. Tags darauf ist der Hund tot und alle Uhren im Haus sind in der Nacht um kurz nach drei Uhr stehen geblieben. Außerdem hat Carolyn blaue Flecke und die jüngste, noch nicht schulpflichtige Tochter hat einen unsichtbaren neuen Freund. Doch es wird noch unheimlicher und bedrohlicher.

Zufällig sind die Warren gerade in der Gegend, weil sie immer wieder Vorträge über ihre Arbeit als Dämonologen halten. Als Carolyn Perron die Geisterjäger um Hilfe bittet, ist Ed (Patrick Wilson) nicht sehr begeistert, denn Loraine (Vera Farmiga) hat sich noch nicht von einem missglückten Exorzismus erholt, bei dem sie zufällig im Raum war. Doch weil die Warrens selbst eine Tochter haben, erklären sie sich bereit, das Haus in Harrisville zu untersuchen. Mit Technik und Wissenschaft, dem Segen der Kirche und Lorraines Gespür für übernatürliche Kräfte soll es dem Spuk an den Kragen gehen. Und die Warrens entdecken einiges, das im Zaum gehalten werden muss.

THE CONJURING„The Conjuring – Die Heimsuchung“ The Conjuring“ stützt sich auf Originalaufzeichnungen der Warrens: und ist hochspannende Gruselkost alter Schule, die das Motiv der verfluchten Hauses erstaunlich gekonnt wiederbelebt und damit enormen Erfolg hatte. Der kommt allerdings nicht von ungefähr und ist vor allem der Inszenierung von Regisseur James Wan zu verdanken. Bereits in  „Insidious“ (ebenfalls mit Patrick Wilson) hatte der „Saw“-Regisseur 2010 ein ähnlich klassisches Horror-Sujet erfolgreich umgesetzt und damit ebenfalls Erfolg, auch wenn ich persönlich den Film deutlich schächer fand und die schrille Filmmusik von Joseph Bishara extrem nervte. Wan  und Bishara haben gelernt und „The Conjuring“ ist um Klassen besser.

Selbstreden gehört der Verweis auf die „wahre Begebenheit“ in gewisser Weise zur Dramaturgie des Gruselfilms an sich, doch die „Ghostbusters“ im richtigen Leben , sind mit ihren archivierten Fallstudien  vor dem Hintergrund der 1960er Jahre eine dankbare Quelle, außersinnlicher Phänomenen. Mit seinem stimmigen Retrolook und dem Setting in den Sixties erinnert „The Conjuring“ auch an frühere Highlights des Gruselfilms wie eben „Amityville Horror“ (1979), aber auch an „Der Exorzist“ (1973). Vera Farmiga („Up in the Air“) und Patrick Wilson („Watchmen“) geben ein eigenwilliges aber glaubhaftes Geisterjägerpaar ab, ohne dem eigentlichen Star des Films, den hochspannenden Effekten allzu viel von der Show zu stehlen.

Das Timing der Shockeffekte in „The Conjuring“ ist wahrlich gelungen und Regisseur Wan baut seine Atmosphäre zügig aber nachhaltig und effektiv auf. Das ist schon beachtlich und das eigentliche Maß für die Qualität des Genre-Stücks und so würde „Conjuring- Heimsuchung“ zu einem der besten Horror-Filme der letzten Jahre.

Film-Wertung:8 out of 10 stars (8 / 10)

Conjuring-dvdThe Conjuring – Die Heimsuchung
Genre: Horror, Thriller
Länge: 111 Minuten, USA 2013
Regie: James Wan
Darsteller: Vera Farmiga, Patrick Wilson, Lilly Taylor
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Warner
Kinostart: 01.08.2013
DVD- & BD-VÖ: 24.01. 2014