Editorial: Brüten über Brutstatt

brutstatt-fingerGelegentlich sollte man mal darüber nachdenken, was man eigentlich tut, warum man das tut und für wen? Seit mehr als fünf Jahren blogge ich jetzt auf brutstatt.de den über Filme, Musik, Bücher und Comics.  Damit das auch weiterhin Spaß macht und vielleicht sogar noch deutlich mehr ist es Zeit für ein paar grundlegende Gedankenspiele über Relevanz und Ausrichtung Wie schon Konfuzius so gerne zitiert wird: „Stillstand ist Rückschritt. Aufhören des Strebens ist geistiger Tod.“ Hier also ein paar Gedanken zum Thema Stagnation. 

Wie vielleicht bekannt, verdiene ich mehr schlecht als recht meine Brötchen als Filmkritiker. Der Blog brutstatt.de ist insofern wohl eher als privates Vergnügen oder besser ein weiter Kanal zu verstehen, um über meines Erachtens interessante Kulturgüter zu berichten. Dabei ist das Konzept von brutstatt.de bewusst offen gehalten und vor allem ohne inhaltliche oder mediale Beschränkungen. Der Schwerpunkt liegt allerdings ganz klar im Bereich Film.  Das soll und wird auch weiterhin so bleiben.

Allein, ich schreib hier ja nicht für die hohle Hand und je mehr Leute aus meinen Reviews Erkenntnis oder Entscheidungshilfe ziehen, umso besser. Selbstredend ist begrenzt, was ich als „Ein Mann Band“ leisten kann und die Abhandlung von Nischenthemen wird auch nicht auf dem Altar des Mainstream geopfert. Aber man kommt nicht umhin, sich zwangsläufig mit dem Thema der eigenen Relevanz und damit der Reichweite auseinanderzusetzen, wenn man im weltweiten Netz publiziert. Und,  so die Hoffnung aller Blogger, vielleicht irgendwann mal was finanziell Lohnenswertes am Start zu haben. Wenn ich mir die Entwicklung von Clicks und Hits, von Beeps und Klongs so amateurhaft ansehe, bemerke ich ein seit Jahren konstantes Niveau an Zuspruch und Nachfrage, das gleichwohl höher sein könnte.

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Allerdings ist viel willkürlicher für mich nicht nachvollziehbarer Leserverkehr dabei. Selten scheint das Interesse an einzelnen Artikeln oder Themen mit deren Erscheinungsaktualität zu tun zu haben. Gelegentlich korrespondiert das wie im Fall des „Deadpool“-Films, oder auch bei „Zoomania“ dann doch, weil diese Themen viele Leute interessiert, aber im Großen und Ganzen scheint sich die Brutstatt-Leserschaft, sofern vorhanden, wenig darum zu scheren, ob ein Film gerade aktuell im Kino zu sehen ist, oder ob ein Roman frisch auf dem Markt ist. Ganz anders sieht‘s aus, wenn dann die DVD rauskommt oder ein Film im TV zu sehen ist.

Nun bin ich beileibe nicht der einzige, der im Internet Kritiken zu was auch immer veröffentlicht und auch ganz bestimmt nicht der einzig wahre Jakob, derdie Weisheit und den guten Geschmack mit Löffeln gefressen hat. Ein Teil des Relevanz-Problems ist sicher dem Format, der mangelnden, verlässlichen Rhythmik und der für den Leser nicht immer leicht verständlichen Orientierung geschuldet. Insofern wird das Veröffentlichungschema auf brutstatt.de ein bisschen umgebaut werden, um für mehr Berechenbarkeit oder – freundlicher ausgedrückt- höheren Wiedererkennungswert zu sorgen.

Außerdem scheint mir wichtig, das Navigieren durch die Untiefen der hier vorgestellten Kultur ein bisschen zu verbessern und an der einen oder anderen Ecke herumzubasteln. Das grundsätzliche, schlichte Layout mag ich allerdings nach wie vor und Facebook kommt mir (vorerst) nicht in die Tüte, allein schon, weil ich den Kanal aus Kapazitätsgründen nicht noch zusätzlich bespielen kann.

Brutstatt-toaster

Aber zurück zu brutstatt.de: Im Mai gibt es dann die eine oder andere unaufgeregte aber strukturelle Veränderung und  hoffentlich auch Verbesserung. Anregungen jenseits von „Lass den Quatsch! Geh arbeiten!“ sind jederzeit willkommen.

Weil das Editorial mit einem Philosophen-Zitat angefangen hat, soll’s auch mit einem enden:

Alles fließt.“ (Panta rhei. πάντα ῥεῖ) – Heraklit

Ein Kommentar

Bernd Rölle 2016/04/26

Hallo Frank, alter Freund
na da hast Du Dir ja was Gutes vorgenommen Umbau/ Verlässlichkeit/ Refresh…
Ehrlich gesagt bin ich eher ein gelegentlicher Leser und war aber immer zufrieden.
Immer wenn ich mal reingeschaut habe, war Dein Blogg aktuell und weil Niesche, auch immer interessant.
Jetzt bloß nicht Mainstreamen.
Bleib an diesem Ball hier, solange es Dir möglich ist.
Ich freue mich über Deinen Blogg.
Beste Grüße vom Bernd aus Aachen