Arrowhead: Kein Entkommen aus der Wüste

Arrowhead- Kye Closeup-vorschauDer Held in dem australische Sci-Fi Streifen „Arrowhead“ hängt nicht am Hintern der Welt fest, sondern auf einem wüstenartigen Mond. Immerhin hat er einen intelligenten Bordcomputer als Gesellschaft, aber so richtig hilfreich ist der auch nicht, bei den Versuchen hier wieder wegzukommen. „Arrowhead“ ist mit kleinem Budget und Unterstützung von Crowd-Funding entstanden, und kann sich absolut sehen lassen. Cherrybomb Films hat den Film nun fürs Home Entertainment veröffentlicht.

Irgendwann in der Zukunft, so informiert ein Text den Zuschauer am Anfang des Films, wird auf der Erde zwischen zwei Generälen gekämpft. Der eine hat gewonnen und die Anhänger des anderen finden sich in Gefängnissen  und bei der Sklavenarbeit wieder. Unter ihnen auch Kye (Dan Mor). Aber der abtrünnige General überfällt das Arbeitslager und befreit den Recken, mit dessen Vater er gekämpft hat. Dann wird Kye auf eine Mission geschickt, um die Hinrichtung seines Vaters auf einem anderen Planeten zu verhindern.

Arrowhead- Kye in Prison

Er soll an Bord eines Arrowhead-Raumschiffes wichtige Daten abgreifen und senden, doch das geht mächtig in die Hose und das Raumschiff stürzt auf einem öden Mond ab. Kye ist nicht der einzige, der überlebt hat, auch Tarren (Aleisha Rose) ein Mitglied der Crew hat den Absturz in ihrer Stasis-Kapsel unversehrt überstanden. Ihr Kollege Oleander (Christopher Kirby) hatte nicht so viel Glück. Die Atmosphäre des Mondes ist nicht wirklich menschenkompatibel und außerdem scheinen hier noch andere Kreaturen zu leben. Aber das ist nicht das einzig seltsame, was Kye wiederfährt.

Regisseur Jesse O’Brian hatte 2012 einen den Kurzfilm „Arrowhead: Signal“ gedreht und daraufhin begonnen aus der Idee einen ganzen Spielfilm zu machen. Drei Jahre hat das insgesamt gedauert und neben einigen wirklich gelungenen CGI-Effekten ist es im Wesentlichen der einsame gestrandete Astronaut in der Wüste, der dem Zuschauer präsentiert wird. Der Sci-Fi Fan wird denken, das komme ihm bekannt vor und liegt damit nicht ganz daneben. Ein paar Elemente von „Pitch Black“, ein wenig Hal aus „2001“ und auch durchaus Parallelen mit „Moon“ oder auch William Eubanks Low-Budget-Erstling „Love“ (2011) kommen einem in den Sinn.

Arrowhead on Docks

Dabei geht es weniger um die Action, die durchaus vorhanden ist, als um einen Haufen anderer Fragen, die „Arrowhead“ aufwirft und nicht alle beantwortet. Das ist ein bisschen creepy, aber vor allem ein psychologischer Film über die Fragen der Vereinsamung und dem Verlust der Menschlichkeit. Ein großer Pluspunkt von „Arrowhead“, den man aber auch leichtals Nachteil auffassen könnte, ist es, dass immer wieder Wendungen aus dem Hut gezaubert werden, die vorher so nichtabsehbar waren. Am Ende verpufft das zwar ein wenig, aber im Großen und Ganzen reicht es für einen gelungenen Sci-fi-Streifen.

Arrowhead- Kye and Reef 2

Die Ausstattung der deutschen Blu-ray ist nicht gerade üppig, es gibt auch keine zuschaltbare Untertitelung. Also englisches Original oder deutsche Synchro. Das 7minütige Making Of ist eher eine kleine Featurette, aber mit Untertiteln ausgestattet. Leider ist der oben erwähnte Kurzfilm, in dem die Rolle von Kyle noch anders besetzt ist, nicht auf der Scheibe enthalten. Wer neugierig geworden ist, muss sich also auf Youtube einen Eindruck verschaffen.

Alles in allem haushaltet „Arrowhead“ sehr gut mit seinem Budget, hat eine solide Story, gute Darsteller und Kulissen und eine feine Kameraarbeit zu bieten. Wer auf Survival-Sci-Fi steht, sollte „Arrowhead“ eine Chance geben.

Film-Wertung:6 out of 10 stars (6 / 10)

2D_ARROWHEAD_BD_O-Card_RGBArrowhead
OT: Arrowhead
Genre: Science-Fiction
Länge: 95 Minuten, AUS, 2015
Regie: Jesse O’Brian
Darsteller: Dan Mor, Aleisha Rose, Mark Redpath, Christopher Kirby
FSK: Ab 16 Jahren
Vertrieb: Cherrybomb
DVD- & BD-VÖ: 29.01.2016