Misfits – Staffel 5: Schildkröten, Satanisten und Strickpullis

Misfits (Series 5)Seit 2009 läuft die erfolgreiche BBC-Serie „Misfits“ nun schon. Jetzt heißt es für Fans Abschied nehmen: Die fünfte Staffel ist zugleich die definitiv letzte. Und Serien-Mastermind Howard Overman hat zum Schluss noch einmal einige schöne Einfälle aus dem Ärmel gezaubert. Rudy und Co. kriegen es unter anderem mit einer selbstgeschaffenen Bedrohung zu tun und Barkeeper Alex bekommt eine absurde Mission, die ihn zu recht eigenwilligem Sozialdienst verdonnert.

Rudy 2 (Joseph Gilgun) staunt nicht schlecht, als er sein Ebenbild Rudy 1 in deutlich zu kleiner Pfadfinderuniform antrifft. In dem Gemeindezentrum hat sich eine Pfadfindertruppe eingenistet. Allerdings stellen sich die vermeintlichen Gutmenschen als Satanisten heraus, die jeden zu ihrem Kult bekehren wollen. Finn (Nathan McMullen) kann alleine jedenfalls nicht lange widerstehen, weil ihm mal wieder keiner glaubt.

Misfits (Series 5)Und während Barkeeper Alex (Matt Stokoe) durch eine Lungentransplantation die Fähigkeit bekommen hat, anderen Leuten ihre Kräfte abzunehmen, indem er mit ihnen schläft, hat Rudy familiäre Probleme: Sein Vater benimmt sich eindeutig seltsam und Rudy 2 geht heimlich zu einer anonymen Selbsthilfegruppe für Menschen mit übernatürlichen Kräften. Außerdem bahnt sich da was mit Jess (Karla Crome) an. Und auch Abbey (Natasha O’Keeffee) kommt endlich aus dieser Erinnerungslosigkeit heraus.

Der Storykniff mit der Selbsthilfegruppe ist ein Glücksfall für die finale „Misfits“-Staffel, hier treffen wir nicht nur den Typen wieder, der sich in einem Computerspiel befindet, sondern auch eine ältere Dame, die die Zukunft stricken kann, und jemanden, der sich in eine Schildkröte verwandelt hat. Und so hat jeder der fünf Misfits, sechs wenn man Rudy 2 auch dazu zählt, sein Päckchen zu tragen und auch der Sozialarbeiter Greg (Shaun Dooley) hält sich erstaunlich lange und rückt auch einmal peinlich singend in den Mittelpunkt.

Misfits (Series 5)Wie gewohnt geht es, zumindest verbal, erneut ziemlich respektlos und derbe zu und neben den in sich abgeschlossenen Episoden gibt es auch einen roten Faden, der sich zum furiosen Finale zu einem Knäul zusammenwickelt. Ich sag nur Pulloverteam, aber seht selbst. Es mögen auch sinkende Quoten gewesen sein, die das Aus für die etwas andere (Anti-)Heldentruppe bedeutet haben, aber die fünfte Staffel fällt qualitativ nicht gegenüber dem Vorgänger mit gleicher Besetzung ab. Sicher, das Serienformat nutzt sich ein wenig ab, und die ersten beiden Staffeln waren auch deutlich frischer und überraschten einfach. Nun aber bekommen die Charaktere einfach mehr Entfaltungsmöglichkeiten und es geht weniger um die originelle Sensation, denn um den Zusammenhalt und die Entwicklung in der Gruppe, denn beides ist im Showdown gefragter denn je. Und jede Episode hat so ihre gewohnten Highlights.

Howard Overman hat mit „Misfits“ eine beachtliche, rotzige und knackige Serie geschaffen, die nun mit der fünften Staffel ein sehenswertes und angemessenes Finale bekommt. Ich werde die Overall-Truppe vermissen.

Serien-Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

misfits_s05_bd2Misfits – Staffel 5
OT: Misfits – Season 5
Genre: TV-Serie, Action, Horror
Länge: 400 Minuten, (8 x 50), UK 2012
Idee: Howard Overman
Regie: William McGregor, Lawrence Gough, Lewis Arnold, Wayne Yip
Darsteller: Joseph Gilgun, Nathan McMullen, Karla Crome
FSK: Ab 18 Jahren
Vertrieb: Polyband, BBC
DVD- BD-VÖ: 29.08.2014

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