Metallica – Through The Never: Mehr als nur ein Konzert

Metallica-Never-vorIm Kino und in 3D war der Metallica Film „Through the Never“ eine absolute Macht und nicht nur für Fans geeignet. Getreu dem Motto: Nicht kleckern sondern klotzen! Hat die Band extra  für diesen Konzert-Film eine enorme Bühnenshow entwickelt und eine Bühne voller Gimmicks basteln lassen. Jetzt erscheint einer der besten Musikfilme des letzten Jahres auch für den Hausgebrauch und lockt Fans außerdem mit jeder Menge Zusatzmaterial. Eine der größten Bands der Welt zeigt der Konkurrenz mal wieder wo der Hammer hängt.

Metallica-Through-never-2Und damit die Angelegenheit nicht zum reinen Konzertmitschnitt verkommt, der aufgrund der Effekte und des wirkungsvoll eingesetzten 3D schon spektakulär genug wäre, gibt es in „Through the Never“ eine fiktive Rahmenhandlung. Der junge Roadie Trip (Dane DeHaan) freut sich nach getaner Arbeit auf das Metallica-Konzert. Doch das Vergnügen währt nur kurz, denn ein Transporter ist in der Stadt liegengeblieben und Trip muss aus dem Wagen eine Tasche holen und bis zum Ende des Gigs wieder zurück sein. Leichter gesagt als getan, denn unterwegs hat sich ein Mob formiert, der sich eine Straßenschlacht mit der Polizei liefert und ein fieser maskierter Reiter hat es direkt auf Trip abgesehen.

Währenddessen geht das Konzert ungehindert weiter. Metallica verfügen über eine neue, mit Hightec und Gimmicks vollgestopfte Bühne und rocken das Haus: Kaum ein Song ohne Showelement. Das Repertoire des Abends rekrutiert sich aus allen Schaffensphasen der Band, aber der Schwerpunkt liegt auf älteren Songs. Klar, dass auch Hits wie „One“, „Nothing Else Matters“ und „Enter Sandman“ nicht fehlen.

Metallica_CHAOSVon den gut 93 Minuten Spielzeit nimmt die fiktive Handlung vielleicht 15 Minuten ein. Diese Straßenszenen sind auch mit Musik unterlegt, aber als Gegengewicht zu dem energetischen Auftritt der Heavy Metal Band, die seit rund 30 Jahren im Geschäft ist, funktioniert die düstere Story mit den Horrorelementen ganz wunderbar. Im Grunde bleibt „Through The Never“ zwar ein Konzertfilm, aber die Band, die bislang noch kein Live Album veröffentlicht hat, wollte den Fans quasi zum Bandjubiläum etwas extrem Außergewöhnliches bieten und das ist auch gelungen.

Metallica-Through-never-1Statt Konzerte mitzuschneiden und daraus dann einen Film zu  machen, gehen Metallica den anderen Weg und haben extra für den Film ein Bühnenkonzept erarbeitet, das seinesgleichen sucht und aus dem bombastischen Showelement kaum wieder herauskommt. Für die Umsetzung des Konzerts und für den Storyteil hat man sich Regisseur Nimrod Antal  ausgesucht. Der ungarische Regisseur („Kontrol“, „Predators“, „Armored“) ist langjähriger Fan und liefert auch optisch die ultimative Metallica-Vollbedienung.

Das Metallica-Konzert war in dieser Form noch nie zu sehen und die Bühne würde auch etwa 40 Trucks zum Transport beanspruchen, es ist folglich nicht sehr wahrscheinlich, dass die Band damit jemals auf Tour gehen wird. Neben einigen bombastischen Gimmicks, die schon früher auf Konzerten zum Einsatz kamen, wie etwa die Death-Magnetic-Särge und die Justice-Statue kommt aber auch erstmals ein „Ride the Lightening“ Bühnenbild zum Einsatz, das ausgesprochen spektakulär ist. Was es heißt, das Haus zu rocken, zeigen die Metaller dann am Ende des Spektakels buchstäblich.

Metallica-Through-never-3Der 3D-Effekt, der im Kino richtig gut rüberkam, wird vor der heimischen Glotze wohl bei den wenigsten zum Einsatz kommen, aber „Through The Never“ wirkt auch so wie eine Mega-Metal-Sause. Dafür gibt es Zusatzfutter: Das Bonusmaterial ist gleichfalls extrem opulent ausgefallen. Die Background-Doku allein ist schon ein 75 minütiger Film, in dem Bandinterviews und Backgroundinfos auf unterhaltsame Weise dargereicht werden. Fans können sich freuen, Außerdem gibt es ein kurzes Feature zur Soundmischung und ein „Behind the Scenes“, das irgendwie ein bisschen wie eine Kurzversion des Making of  wirkt und ein Musikvideo zu „Master of Puppets“. Alles sehr ansprechendes Fanfutter.

Daneben stehen die Hauptpersonen noch bei zwei Filmfestivals den Fans Rede und Antwort. Auch das ist ganz nett anzuschauen und die Superstars geben sich volksnah. Eine Frage tut sich dann aber doch auf, denn in den Q&As wird von einigen zusätzlichen Spielszenen mit Dan DeHaan geredet und von vier weiteren Songs, die man noch gefilmt habe. Beides sollte ursprünglich im Bonusmaterial enthalten sein, fehlt aber. Vielleicht hebt man das Material ja für einen zukünftigen Director’s Cut auf. Wer weiß.

Fazit: „Through The Never“ ist extrem spektakulär ausgefallen. Fans können sich freuen. Letztlich ist „Metallica – Through The Never“ allerdings vor allem ein Maßstäbe setzender, einzigartiger Konzertfilm und als solcher nicht nur für Fans von Interesse. Da bleibt einem nur eine Erkenntnis: Metallica rocken das Haus!

Film-Wertung: 9 out of 10 stars (9 / 10)

Metallica_Plakat_A1_4f_Lack_klMetallica- Though The Never
OT: Metallica – Through The Never – 3D
Genre: Musik, Dokumentarfilm
Länge: 92 Minuten, USA 2013
Regie: Nimrod Antal
Mitwirkende: Dan DeHaan, James Hetfield, Lars Ulrich, Kirk Hammett, Rob Trujillo
FSK: ab 16 Jahren
Vertrieb: Ascot Elite
Kinostart: 03.10.2013
DVD- & BD-VÖ: 28.02.2014