Batwing Megaband 1

BATWINGMEGABAND1_Softcover_vorSuperhelden in Afrika finde ich schon ganz schön schräg. So abwegig ist die Idee allerdings doch nicht und gerade wenn Batman mit seiner Vereinigung Batman Incorporated weltweit Verbrechensbekämpfer zusammensucht, die unter dem Zeichen der Fledermaus die Bösewichte in Schach halten. Batwing ist der afrikanische Ableger der Inc. und hat nach dem DC Relaunch eine eigene Serie bekommen, die nun bei Panini als Megaband erscheint und einen kompletten Jahrgang des afrikanischen Superhelden erzählt – durchaus lesenswert.

Batwing_Vol_1_6So ganz ohne den großen Fledermausmann kommt allerdings auch David Zavimbe nicht aus und Batman taucht des öfteren mit Rat und Tat in der Serie auf. Aber erstmal zur Story. David Zavimbe ist Batwing. Früher war David ebenso wie sein Bruder ein Kindersoldat in Diensten des afrikanischen Warlords General Keita. Die beiden waren so derart effektiv, dass sie den Spitznamen Dragonflies bekommen haben und dem General direkt unterstellt werden. Doch dann weigern sich die Brüder ein Dorf zu massakrieren und Davids Bruder stirbt im Dschungel. David selbst haut ab und versucht sein Trauma zu überwinden. Als Batman auf ihn aufmerksam wird, stattet er David mit einer Rüstung aus und der afrikanische Kämpfer wird zu Batwing.

Momentan hat es Batwing mit einer psychopatischen Schurken namens Massacre zu tun, der systematisch Jagd auf die legendäre afrikanische Superheldentruppe The Kingdom zu machen, was Batzwing verzweifelt zu verhindern sucht. Dieser erste Storybogen erstrecht sich über sechs ausgaben, bevor es Batwing auch nach Gotham City verschlägt, wo er sich mit den Talons genannten Killern des Rates der Eulen auseinandersetzen muss.

Batwing_Vol_1-9_Cover-1Batwing macht es einem nicht gerade leicht, sich auf die für Superhelden ungewöhnliche Backstor einzulassen, denn von Beginn an wird ausufernd mit Rückblednen erzählt, die nicht chronologisch an die aktuellen Geschehnisse angeknüpft sind, sondern szenisch gerade passen. Gleich auf den ersten Seite befindet sich Batwing im Showdown mit Massacre, doch erst einige Hefte später kommt es zur Auflösung des Kampfes. Das kann man so erzählen, aber es birgt auch die Gefahr, die vermeintliche Grundspannung nicht aufrecht halten zu können und das wilde Zeithopping strapaziert den Lesefluss doch ein wenig. Alles in allem ist der erste große Storybogen aber von Autor Judd Winnik lesenswert ausgefallen und Zeichner Ben Oliver findet, ebenso wie sein Kollege Dustin Nguyen dynamische Bilder für die Geschichte. Die Koloration  ist wegen ihres computergenerierten Optik   gewöhnungsbedürftig, aber gelungen.

Der Knackpunkt der Batwing-Serie tut sich nach dem gut gewählten und afrikanischen Thema auf. Sobald Batwing nach Gotham unterwegs ist, weicht die Originalität und die Superschurken werden als Gegner etwas beliebig. Auch Lord Battle und seine Truppe aus einem afrikanischen Nachbarland wissen nicht so recht zu überzeugen. Der kulturelle Unterschied zwischen Superhelden einerseits und afrikanischer Gegenwart und Geschichte, die sich (nach westlichen Maßstäben) noch immer in  weniger entwickelten Stadien befinden ist einfach zu gravieren und die Storys zu tragen.  Aber vielleicht hänge ich einfach zu sehr an eingefahrenen Superhelden-Lesegewohnheiten.

Fazit: „Batwing“, jüngstes Mitglied von Batman Incorporated, schlägt sich wacker und bekämpft Schurken auf dem afrikanischen Kontinent durchaus originell, allerdings überzeugen nicht alle Einzelausgaben des ersten Jahrgangs mit der gleichen Qualität. Das Potential ist vorhanden. Ich bin gespannt, wie die Leser reagieren.

Comic-Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

BATWINGMEGABAND1_Softcover_190Batwing Megaband 1
OT: Batwing 0-12, DC Comics
Genre: Superhelden,
Autor:   Judd Winick
Zeichner: Ben Oliver, Chris Cross, Dustin Nguyen, Marcus To
Übersetzung: Jörg Fassbender, Steve Kups
Verlag: Panini Comics, 283 Seiten, Softcover
VÖ: 17.09.2013

weiterführende Links:

Batwing bei Panini

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