Top 5: Morphine Songs

morphine-cure-for-painAls ich diesen Sound ’93 zum ersten Mal hörte, war mir so ziemlich auf Anhieb klar, dass ich diese Band nur lieben konnte. Soweit ich erinnere, das einzige Mal, das MTV mein Leben bereichert hat, dort nämlich lief das Video zu „Buena“. Was sich mit einer Trio-Besetzung aus Schlagzeug, Saxofon und Slide-Bass wie ein Jazz-Experiment liest, war alles andere als verkopft und mischte die alternative Rock-Szene mit schweißtreibenden Grooves und charismatischem Understatment auf.

Von der Kritik häufig über den grünen Klee gelobt, gelang Morphine der große Druchbruch doch nie ganz: Zu wenig Airplay und Unterstützung vom kommerziellen Sendern. Doch die Band erspielte sich schnell einen Ruf als großartiger Live-Act und wusste die instumentalen Stärken mit großartigen Lyriks zu ergänzen.

morphine-nightBis Mark Sandmann, Bassist und Sänger, dann 1999 am einem Herzinfarkt starb. Die amerikanische Band hatte zehn aktive Jahre, ist essentieller Bestandteil meines Soundtracks der Neunziger und begleitet mich bis heute als eine meiner Lieblingsbands, die ich bei jeder sich bietenden Gelegenheit live (es waren wenige genug) gesehen habe.

Schon das 5. Studioalbum „The Night“ erschien nach Sandmans Tod. Posthum sind neben einer „Best of“ und einem „Live Bootleg“ noch die Zusammenstellungen „Sandbox: The Music of Mark Sandmann“ (2004) und „Morphine – At Your service“ (2009) erschienen, die jeweils im wesentlichen unveröffentlichtes Material und Live-Takes beinhalten.

Hier sind meine Top 5 Morphine Songs

5. „Do not go quietly onto your Grave“

Ein Song vom ersten Album „Good“. Lässiger Groove und ein Ratschlag eines alten Mannes an die Jugend. Spricht für sich selbst.

4. „You look like Rain“

Melancholisch, traurig und immer mit dem Gänsehautfaktor der Tieftöner. Einfach schön und ebenfalls vom ersten Album.

3. „Radar“

Album Nummer drei, schlicht „Yes“ betitelt, wagt sich aus dem  Soundgerüst der Band heraus, mehr Mut zum Noise und zu deftigeren Abgehnummern. „Radar“ hingegen rockt und groovt auf genial entspannte Weise. „You pentrate my Radar“!

2. „Swing low“

Die Nummer eigentlich besteht eigentlich nur aus verhaltenem Rhythmus und hypnotischer Stimme. Ein weiterer Beweis, das gute Musik absolut gar nichts mit technischer Virtuosität zu tun haben muss. Vom Album Nummer 4 „Like Swimming“.

1. „Thursday“

Ein treibender Slide-Bass hetzt den Sänger durch die Story von der Donnerstagsbeziehung, die in dem Moment zum Desaster wird, als das Paar die eingespielten Routinen verlässt. „Thursday“ ist für mich der Inbegriff dessen, was Morphine so eigen machte. Vom begnadeten zweiten Album „Cure For Pain“. Viel Spaß mit dem Video.


weiterfühende Links

englischer Wikipedia-Eintrag
The other side – Archiv und Infoseite über Morphine
Twinemen (Band mit Dana Colley und Billy Conway)auf myspace
Hi-n-dry: Label und Studio von Colley und Conway.