Turbostaat-Konzert im Knust, Hamburg

turbostaat_flamingoWährend sich die Jungs von Turbostaat nach dem ersten Drittel der Tour eine Pause bis zum 12. November gönnen, wird es Zeit, endlich mal über den Gig im Knust zu berichten: Tourauftakt für die fünf Flensburger. Der Laden ist am 7. Oktober rappelvoll und das Publikum bunt gemischt. Allenthalben Vorfreude und mit Findus bestreitet eine junge Band aus Schleswig-Holstein das stimmige Vorprogramm.

Das (der?) Knust gehört, wenn ausverkauft, nicht gerade zu meinen Lieblingsclubs. Normalerweise fühle ich mich hier wirklich wohl, doch wenn sich auf den Rängen schon Leute drängen, dauert es nicht lange, bis das Kondenswasser von den Balken tropft. Außerdem sieht man von hinten einfach extrem bescheiden. Was denn auch, als sich die Meute zum Turbostaat versammelt, dazu führt, dass der Kollege hinter mir erstmal „Riesenschneise!“ brüllt, angesichts der aufgereiten baumlangen Kerls vor ihm. Könnte auch ein Songtitel sein, denke nicht nur ich. Aber jetzt zum Geschehen auf der Bühne.

Auf nach Sansibar

Findus_SansibarZunächst entern Findus die Bühne, eine sympatische junge Band die mit (Post)-Punk und deutschen Texten den Nerv des Publikums trifft und dafür sorgt, dass der Spaßpegel konstant steigt. Am Charisma lässt sich bestimmt noch schrauben, die Songs können großteils überzeugen und die Performance wird, nachdem man sich auf der Bühne gefunden hat, immer besser.

Am 22. Oktober bestreiten Findus das Vorprogramm von Escapado im Flensbuger Volksbad. Danach geht’s auf eigene Tour. Die Termine findet ihr auf der Myspace-Seite.

Er macht die Knöpfe fest…

turbostaat_vormann-leissDann Turbostaat. Eigentlich können die Fünf aus Flensburg nix falsch machen. Und so geht’s im Trockeneisnebel direkt auf die „Insel“. Nachdem dann die graue Stadt am Meer aus hunderten von Kehlen beflucht wurde, dass sich der alte Theodor im Grabe umdrehen würde, schließt sich eine adrenalingeladene Tour de Force durch das Bandschaffen an. Songs der letzen beiden Alben „Vormann Leiss“ und „Das Island-Manöver“ bilden erwartungsgemäß den Großteil des Stets und die Band ist in Spiellaune.

Man merkt, dass sich Turbostaat nach den Festivals im Sommer auf die Clubgigs freuen. Das ausverkaufte Haus zum Tourauftakt nimmt die Songs dankbar auf und zeigt sich enorm textsicher. Nach rund 50 Minuten Punk ist das reguläre Set dann vorbeigerauscht, doch die Flensburger lassen sich nicht lange bitten und kommen zweimal für Zugaben auf die Bühne zurück.

…und drückt sie rein.

turbostaat_schwanIm Prinzip war alles dabei, was der Pöbel hören mochte; ich hätte gerne noch „Nach fest kommt ab“ gehabt, aber das Leben ist schließlich kein Wunschkonzert. Am Ende siegt die Erkenntnis „Wir können alles – und alles können wir sein“. Angesichts der Hitze im Saal brauche ich dringlich ein Getränk.

Als dann final nochmal das Riff von „Insel“ ertönt, werden im Publikum die letzten Stimmreserven mobilisiert. Jedem ist klar, dass nach hochenergetischen 75 Minuten nun  endgültig Schicht ist.

Feines Konzert!

Hier findet ihr die weiteren Tourdaten ebenso wie auf der Turbostaat-Homepage.